Sportausschuss Sportauschuss diskutiert Situation der Bäderlandschaft
Düsseldorf · Die SPD sorgt sich um das Schwimmangebot der Stadt und fordert erfolglos Notfallpläne für Engpässe.
Auch nach der Sommerpause bricht die Debatte im Sportausschuss um Schwimmbäder und Schwimmkurse nicht ab. Angeführt wird sie vorwiegend von Martin Volkenrath (SPD), der allerdings mit seinen Anfragen und Anträgen keine Zustimmung der anderen Fraktionen findet. Vielmehr stößt der Themenkomplex gerade bei CDU und Grünen auf eine gereizte Genervtheit. So wurde in der Anfrage der SPD nach den Schließungen von Hallenbädern während der Sommermonate gefragt. Dadurch hätten verschiedene Saunen, Massageangebote und private Schwimmschulen nach Angaben der SPD ebenfalls ihre Angebote einstellen müssen.
Bäderchef Christoph Schlupkothen erklärte dies schriftlich und vor Ort mit regelmäßigen Wartungs- und Revisionsarbeiten, die bewusst in den Zeitraum der Sommerferien gelegt würden, um Ausfälle mit dem zusätzlichen Angebot der Freibäder aufzufangen. Außerdem müsse so kein oder nur wenig Schul- und Vereinsschwimmen ausfallen. Teilweise nutze man die Schließungen auch gezielt, um Personal in den Freibädern einzusetzen. Im Schwimmbad Unterrath und der Münster-Therme habe man zur „Kompensation von Einnahmeausfällen durch Corona“ schließen müssen, das sei bereits vor einiger Zeit beschlossen worden. Insgesamt sei der Fachkräftemangel überall spürbar. Daher sei es schwierig, die von Volkenrath vorgeschlagene Unterstützung durch DLRG, Studierende oder andere zu erhalten. Auch dort sei, erklärt Schlupkothen, die Lage angespannt – was unter anderem zu kurzzeitigen Schließungen am Unterbacher See geführt hatte. Allerdings könne man auf bis zu sechs Azubis pro Lehrjahr bauen, die auch dringend gebraucht würden. Weitere Ausbildungsplätze könnten zusätzlich besetzt werden.
Das Problem der Vergabe von Plätzen bei Schwimmkursen schilderte Volkenrath bereits im Juni als dramatisch. Nun legte die SPD einen Antrag auf einen digitalen „Navigator für Schwimmkurse“ vor. Dieser soll wegen Beratungsbedarf von Schwarz-Grün allerdings erst in der nächsten Sitzung behandelt werden. Ein weiterer Antrag der SPD sollte die Erarbeitung eines Notfallplans für die „Aufrechterhaltung des Betriebs und des lebenswichtigen Schwimmenlernens“ der Düsseldorfer Bädergesellschaft in Auftrag geben.
Insbesondere Stefan Wiedon (CDU) sieht den Antrag als Affront auf die Verantwortlichen: „Es suggeriert, dass diese sich keine Gedanken machen würden.“ Daher wurde der Antrag nur von der SPD befürwortet, alle anderen Fraktionen lehnten ihn ab. Christoph Schlupkothen unterstrich, dass ein Notfallplan schon seit April existiere, allerdings sei alles auch von der Bundesnetzagentur noch so schwammig, dass man nicht wissen könne, ob er auch tatsächlich wirken wird. „Ich werde für vertrauen, dass wir unseren Plan weiterentwickeln und im Notfall auch umsetzen können“, erklärt der Bäderchef.