Energiekrise in Düsseldorf Stadtmitarbeiter sollen mehr Energie sparen

Düsseldorf · Die Politik will, dass bei der Arbeit am Computer weniger Strom verbraucht wird. Um dieses Ziel zu erreichen, sollen nun diese konkreten Schritte folgen.

Im Rathaus soll möglichst wenig Energie bei der Nutzung von IT verbraucht werden.

Foto: Endermann, Andreas (end)

In der Verwaltung der Stadt soll Informationstechnik (IT) möglichst ressourcenschonend eingesetzt werden. Ein Antrag von CDU und Grünen dazu ist jetzt im Digitalausschuss mit großer Mehrheit beschlossen worden.

Jörk Cardeneo (Grüne) führte aus, dass der Energiebedarf von IT oft unterschätzt werde. Dabei liege der Anteil am gesamten Stromverbrauch bei acht Prozent, Tendenz deutlich steigend. Denn zwar werde energieeffizientere Technik entwickelt, sie verbreite sich insgesamt aber stärker (Rebound-Effekt) und werde mehr genutzt. Zwar würden auch bei der Stadt in einer digitalen Strategie verankert bereits viele Ansätze zum Stromsparen verfolgt, allerdings: „Der Druck ist mittlerweile größer geworden. Wir müssen mehr Gas geben.“

Teil des Antrags von Schwarz-Grün ist zum Beispiel die „regelmäßige Information der Verwaltungsmitarbeiter zum Energiesparen und zur Nachhaltigkeit“. Dazu soll beispielsweise das Schonen von Ressourcen am Arbeitsplatz gehören, zum Beispiel von Papier. Cardeneo sagt, dass es zwar „kein Erkenntnisproblem“ gebe, aber die Mitarbeiter „manchmal doch einen Anschubser“ benötigten, um etwa den Monitor tatsächlich bei Nichtnutzung auszuschalten oder keinen Bildschirmschoner zu verwenden.

Auf Widerspruch stieß dieser Punkt vor allem bei der FDP, die ihm auch nicht zustimmte. Sebastian Rehne fragte in Richtung Schwarz-Grün: „Was ist das eigentlich für ein Bild von unseren Mitarbeitern in der Stadtverwaltung? Das sind Leute, die mitdenken. Das Thema ist präsent. Da brauchen wir nicht die tägliche E-Mail: Macht das Licht aus.“ So werde das Thema vergrämt. Zudem verbrauche die tägliche Mail mit Energiespartipps überflüssiger Weise Strom.

Rehne kritisierte zudem, dass nicht konkret benannt werde, wie viel Geld mit welchen Mitteln bereitgestellt werden soll. Laut Antrag sollen Fördermöglichkeiten geprüft werden. „Kosten oder eventuelle Zuschussbedarfe könnten aus dem Klimaschutzetat freigegeben werden.“

Unstrittig waren zwei weitere Punkte. Mit dem Zweckverband ITK-Rheinland, unter anderem der IT-Dienstleister der Stadt Düsseldorf, solle ein intensiver Austausch gepflegt werden. Vertreter sollen in eine Sitzung des Fachausschusses eingeladen werden, um von bereits umgesetzten und geplanten Maßnahmen zum Thema „Green IT“ zu berichten. Ein Schwerpunkt soll auf der „Energie- und Ressourceneffizienz im Rechenzentrum“ liegen.

Weiteres Ziel von Schwarz-Grün: Bei der Beschaffung von IT, „weitgehende Nachhaltigkeit zu gewährleisten“. Problem dabei: einige wenige Tech-Firmen beherrschen den Markt, Alternativen sind nicht leicht zu finden. Vor allem Produkte mit Gütesiegeln sollen angestrebt werden.