Bauen in Düsseldorf Stadt sucht Vorschläge für Grundstück in Lörick

Lörick · Bei einem Perspektivenworkshop soll herausgefunden werden, welche Nutzung für das Areal an der Oberlöricker Straße möglich ist.

Das Areal in Lörick, auf dem auch die Flüchtlingsunterkunft steht, soll anders genutzt werden

Foto: Endermann, Andreas (end)

Nur einen Steinwurf entfernt liegt das Löricker Freibad, gleich daneben befindet sich der Tennisclub Seestern. Die Fläche zwischen der Oberlöricker Straße im Norden und der Siedlung Lörick im Süden gehört zu den letzten unbeplanten Flächen im linksrheinischen Düsseldorf, auf der Wohnungen und Häuser entstehen könnten. Auf einem Teil des Areals wurde vor vier Jahren eine Flüchtlingsunterkunft eröffnet, die rund 15 500 Quadratmeter der städtischen Fläche einnimmt. Etwa 50 Prozent des Grundstücks gehören der Stadt, die andere Hälfte ist in Privatbesitz. Sie wird überwiegend landwirtschaftlich genutzt.

Die Stadt will nun einen Perspektivenworkshop für die Fläche initiieren, um herauszufinden, welche Nutzungsmöglichkeiten es gibt. Wohnbebauung wäre eine Möglichkeit, „wir wollen aber auch prüfen, ob eine andere Nutzung sinnvoller sein könnte“, heißt es aus der Verwaltung. Die Schaffung von Wohnraum sei aktuell aber eines der wichtigen Ziele der Stadtplanung, man wolle den Wohnraumbedürfnissen der wachsenden Bevölkerung nachkommen und dafür sensibel möglichst viele Flächenpotenziale im Stadtgebiet entwickeln. Dabei stand das Areal südlich der Oberlöricker Straße zuletzt nicht mehr im Fokus.

Als es Überlegungen gab, bei der Bewerbung Düsseldorfs für die Olympischen Spiele 2012 auf dem Grundstück einen Standort für das Olympische Dorf zu bauen, gab es Proteste von Nachbarn. „Weitere Entwicklungsabsichten konnten seitdem nicht wesentlich vorangebracht werden, da kein politisches Mandat zur Entwicklung dieser Fläche vorlag“, sagt die Verwaltung.

Das Grundstück grenzt
direkt an Meerbusch

Jetzt haben sich aber einige der Privateigentümer mehrfach intensiv mit der Bitte an die Stadt gewandt, eine Wohnbauflächenentwicklung voranzutreiben. Im Workshop, bei dem Bezirksbürgermeister Rolf Tups (CDU) und der Vorsitzende des Ausschusses für Planung und Stadtentwicklung, Alexander Fils (CDU), die Schirmherrschaft übernehmen, sollen verschiedene Interessen herausgearbeitet werden. Geplant ist eine Diskussion bei einer Präsenzveranstaltung, für die es wegen der Corona-Pandemie einen beschränktem Teilnehmerkreis geben soll. Flächeneigentümer, Anlieger, die über ein Bewerbungsverfahren ausgesucht werden, Vertreter der politischen Fraktionen sowie Vertreter der Stadtverwaltung Düsseldorf sollen bei dem Workshop mitmachen.

Marco Staack von der SPD und Markus Loh von den Grünen aus der Bezirksvertretung 4 begrüßen den Vorstoß der Verwaltung zwar, würden aber gerne mehr Menschen in die Planungen einbeziehen. „Seit Jahren ist das Gelände in der Diskussion, und wir können ja fast schon zart-optimistisch in die Zukunft blicken, vielleicht ist im Herbst ja wieder eine größere Veranstaltung möglich“, so Staack, der kein Freund von digitalen Veranstaltungen ist, „die ist nicht vergleichbar mit einer analogen Veranstaltung“. Und weil das Grundstück direkt an Meerbusch grenzt, müsse auch die Nachbarstadt einbezogen werden, „damit es nicht wieder eine böse Überraschung gibt“, gibt Tups der Verwaltung für das weitere Vorgehen mit. Am Ende gab es dann auch aus der Politik grünes Licht für das Verfahren, einstimmig wurde es sowohl in der Bezirksvertretung als auch im Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung durchgewunken.

Sobald feststeht, wie das Areal beplant wird, soll eine Auslobung für ein nachfolgendes städtebauliches Wettbewerbsverfahren mit Öffentlichkeitsbeteiligung erarbeitet und den politischen Gremien zur Beschlussfassung vorgelegt werden. Das Wettbewerbsergebnis soll dann wiederum als Grundlage für ein daran anschließendes Bebauungsplanverfahren und die Änderung des Flächennutzungsplanes dienen.