Bei Großkonzernen verlässt die Stadt das Glück
In der Eon-Zentrale am Ehrenhof droht nun der Wegfall von bis zu 400 Arbeitsplätzen.
Düsseldorf. Seit einigen Jahren hat die Wirtschaftsmetropole Düsseldorf mit Großunternehmen nicht mehr so richtig Glück: Die Zerschlagung von Mannesmann schmerzte ebenso wie der Weggang von Degussa oder Thyssen-Krupp. Und jetzt schlägt die Nachricht vom geplanten massiven Stellenabbau beim Energieriesen Eon ins Kontor.
40 bis 50 Prozent der Mannschaft in der Konzernzentrale am Ehrenhof sollen in den nächsten Jahren abgebaut werden, das bestätigte Eon am Freitag. Man orientiere sich da an der Personalausstattung anderer Konzern-Leitungen. Und das hieße: 320 bis 400 gute Arbeitsplätze fallen in Düsseldorf weg.
Noch vor ein paar Wochen, als Eon erstmals Sparpläne im großen Stil äußerte, hoffte man in Düsseldorf, davon sogar zu profitieren. Denn Insider mutmaßten, dass einige hundert Stellen von den großen Eon-Dependancen in Hannover und München, eventuell auch von Eon-Ruhrgas in Essen nach Düsseldorf verlagert werden könnten. Im Rathaus rieb man sich bereits die Hände, die Wirtschaftsförderer betonten, sie könnten genügend attraktive Büroflächen für den Energie-Multi zwecks Erweiterungen anbieten.
Auch als Gewerbesteuerzahler spielt Eon für die Stadt eine wichtige Rolle. Daran freilich ändert der avisierte Stellenabbau nichts. Geldbringer ist in Düsseldorf nämlich die Sparte Energie-Handel, die im Hafen 48 Millionen Euro Umsatz macht (2010). Und dort soll die Belegschaft nicht angetastet werden.