Der 11. September 2001 wirkt heute noch nach
Was sich durch die Anschläge bei Polizei, Feuerwehr und am Flughafen verändert hat.
Düsseldorf. Die Erinnerung an die Anschläge auf das World Trade Center vom 11. September 2001 sind stets im Hinterkopf präsent, wenn die Kollegen von Jörg Bittner im Flughafen-Terminal Streife laufen. „Man hat die Ereignisse auch zehn Jahre danach permanent vor Augen“, sagt der Sprecher der Bundespolizei. „Vor dem 11. September war ein solcher Anschlag gar nicht denkbar, jetzt müssen wir mit dem Unmöglichen rechnen.“ In der Arbeit der Polizei am Flughafen schlägt sich die erhöhte Sensibilität zum Beispiel darin nieder, dass „die Kollegen bei Personenkontrollen lieber einmal mehr nachfragen“.
Am Flughafen selbst wurden damals drei USA-Flüge gecancelt. Heute ist der Flugbetrieb nicht mehr derselbe: Die 100-Milliliter-Vorgabe für Flüssigkeiten im Handgepäck, genaue Kontrollen der Schuhe, zusätzliche Kontrollen von Gepäck, Mitarbeitern, Waren und Fahrzeugen — all das ist auf die Terroranschläge zurückzuführen. Ebenso die Trennung von Passagieren nach EU- und Nicht-EU-Bürgern.
Urlaubssperre, Trauerflor für Streifenwagen, Überwachung amerikanischer Einrichtungen — das waren die Reaktionen der Polizei vor zehn Jahren. Auch im Polizeipräsidium haben die Anschläge zu Veränderungen geführt. Plötzlich gab es bessere Computer und eine neue Telefonanlage — dank Anti-Terror-Paket der Bundesregierung wurde aufgerüstet. Der Objektschutz wurde neu aufgestellt. „Nichts war und ist wie vorher“, gibt Sprecher André Hartwich die Gefühlslage wieder.
Die wohl emotionalste Bindung zu dem Ereignissen damals haben die Düsseldorfer Feuerwehrleute. Sie hatten schon vor der Tragödie am World Trade Center vereinzelt Kontakt zu Kollegen aus New York. Nach dem ersten Schock sammelten sie 52 000 D-Mark für die Hinterbliebenen der etwa 300 an Ground Zero gestorbenen Feuerwehrleute. Jan Mallmann-Kallenberg ist Sozialarbeiter bei der Feuerwehr, er sagt: „Im Jahr darauf waren wir beim US-Generalkonsul eingeladen, da waren auch Feuerwehrleute aus New York zu Gast. Das war bewegend.“ Für Mallmann-Kallenberg hatte der Schrecken langfristig auch eine positive Folge: „Heute gilt kein Feuerwehrmann mehr als Weichei, wenn ihm ein Einsatz nahegeht.“