Ganztag Gymnasien: Es bleibt bei zwei Absagen an den Ganztag in Düsseldorf
Düsseldorf · Die Benrather Gymnasien „Annette“ und „Schloß“ haben der Stadt ein Konzept für eine flexible Betreuung vorgelegt. Der Abschied vom gebundenen Ganztag erfolgt ab 2020 sukzessive, im November entscheidet der Schulausschuss.
Dem Beispiel von Schloß- und Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasium in Benrath, den gebundenen Ganztagsbetrieb ab dem nächsten Schuljahr aufzugeben, sind keine weiteren Schulen gefolgt. Damit bleiben auch nach 2020 sieben städtische Gymnasien diesem Modell treu. Das bestätigte Schuldezernent Burkhard Hintzsche auf Anfrage. Wie berichtet, hatten die Benrather Gymnasien im Juli angekündigt, wegen der Rückkehr zur neunjährigen Gymnasialzeit vom fixen Ganztagsbetrieb abrücken zu wollen, weil das viele Eltern gewünscht hätten und dies mit den weniger dichten Stundenplänen (als bei G8) gut zu praktizieren sei.
18:0 für das neue Modell hieß es am Schloß-Gymnasium
Die Stadt in Person von Hintzsche war über diesen Vorstoß nicht erfreut. Zum einen weil der Schulträger in den Ganztagsausbau Geld investiert hat, etwa für Mensen, das eventuell anteilig zurückgezahlt werden müsse. Zum anderen, weil der Bedarf an Ganztagsbetreuung auf Sicht in Düsseldorf eher zu- als abnehme.
Die Schulen dagegen verweisen auf den Wunsch vieler Eltern nach mehr flexibler Betreuung auch „über Mittag“. Zufrieden äußert sich Hintzsche jetzt, weil die Gymnasien die versprochenen Konzepte für die flexible Rückkehr zum Halbtag wie versprochen vorgelegt haben. Hintzsche lobte, das beide Gymnasien ihre Verantwortung ernst nehmen, nach dem Wegfall des gebundenen Ganztages eine flexible Betreuung von Montag bis Freitag zu bieten, „denn die benötigen viele Schüler“, so Hintzsche. Er geht davon aus, dass der Schulausschuss im November die Anträge der Benrather Gymnasien absegnen kann.
Davon geht auch Raimund Millard, der Leiter des Schloß-Gymnasiums aus. Einstimmig, mit 18:0 Stimmen, habe „seine“ Schulkonferenz das neue Modell einer flexibleren Ganztagsbetreuung gebilligt, betont er. Unter dem Strich werde das Betreuungsangebot zeitlich gegenüber dem gebundenen Ganztag sogar ausgeweitet, in Zukunft (ab 2020) aber differenziert und am tatsächlichen Bedarf der Eltern und Schüler ausgerichtet. Millard: „Der gebundene Ganztag läuft ab 2020 sukzessive aus, beginnend mit Jahrgangsstufe 5, das bedeutet: Alle Eltern kriegen das, was sie bestellt haben.“ Und der Stadt verspricht er nunmehr Kontinuität: „Das neue Konzept wird garantiert nicht nach zwei Jahren wieder zurückgenommen.“