Rolls-Royce-Treffen Ein Luxuswagen erfüllt die Träume aus Kindheitstagen

Düsseldorf · Karl Kirchhoff schwärmt schon lange für die Marke Rolls Royce. Er erzählt, was der Kauf eines solchen Autos bedeutet.

 Karl F. Kirchhoff vor seinem Auto beim Rolls-Royce-Treffen auf dem Benrather Marktplatz.

Karl F. Kirchhoff vor seinem Auto beim Rolls-Royce-Treffen auf dem Benrather Marktplatz.

Foto: Judith Michaelis

Dunkle Wolken am Himmel, Nieselregen, vornehm gekleidete Herren mit großen Schirmen, die die Türen von einem eleganten Rolls Royce öffnen – wie in einem alten Schwarz-Weiß-Film war die Stimmung auf dem Benrather Marktplatz am Sonntag.

Wenn sich der Rolls Royce Enthusiasts‘ Club trifft, herrscht eine besondere Stimmung, neugierige, staunende Blicke sind garantiert. Auch bei schlechtem Wetter. Die Mitglieder des Clubs haben ein auffälliges Hobby – der Düsseldorfer Karl Friedrich Kirchhoff erzählt, was es eigentlich bedeutet. Er berichtet von seiner großen Leidenschaft, von seinem Kindheitstraum und was es heißt, ihn heute zu leben.

Er hatte zu dem Treff mit Tour durch die Stadt eingeladen – für ihn liegt der Reiz darin, eine ganze Kolonne der unterschiedlichen Wagen bewundern zu können. Besonders auffällig war am Sonntag ein Modell aus den 1930ern, auf Hochglanz poliert, jedes Detail liebevoll herausgeputzt bis hin zu den glänzenden Ledersitzen im Inneren.

Da kamen bei Kirchhoff gleich Erinnerungen hoch. Damals, als Jugendlicher, hat er für edle, teure Marken wie eben Rolls Royce geschwärmt, „für die besten Autos der Welt“, wie er heute mit einem Augenzwinkern sagt. Ein Foto eines alten Modells hing damals in seinem Kinderzimmer an der Wand. Dass sich sein Traum jemals erfüllen würde, er jemals ausreichend Geld für ein eigenes Fahrzeug haben würde, konnte er sich kaum vorstellen.

In den 80er Jahren war es dann so weit. Er wurde Mitglied in dem internationalen Club, reiste nach England, um dort ein Modell aus den 50ern abzuholen. Etwa 20 Jahre fuhr er damit, bis es ihm letztlich zu anstrengend wurde, zwei Tonnen ohne Servo-Lenkung zu steuern.

Er verkaufte und entschied sich schließlich für einen Wagen aus den 80ern – das heißt in seinen Worten eine moderne Variante. Umgerechnet etwa 30 000 bis 40 000 Euro zahlt man nach heutigen Maßstäben dafür, wie er sagt.

Es ist ein teures Hobby, wer dabei sein möchte, sollte einen gefüllten Geldbeutel haben und darf auch nach der Anschaffung des Autos kein Sparfuchs sein. Sehr seltene Modelle können schon mal eine Million kosten, wie Kirchhoff erklärt, allerdings gehen auch laufende Ausgaben ins Geld. Ersatzteile sind je nach Fahrzeug nur schwer zu bekommen – allein eine neue Tür würde Kirchhoff den Gegenwert eines Kleinwagens kosten. Die Besitzer geben daher gut auf ihre Autos acht, der Regen am Sonntag hat einige Fans davon abgehalten, überhaupt nach Benrath zu kommen: Denn nicht alle Fahrzeuge sind wasserdicht.

Kirchhoff ist mehrmals im Jahr unterwegs, er fährt quer durch Deutschland zu verschiedenen Veranstaltungen des Clubs, tauscht sich mit anderen über das doch eher seltene Hobby aus. Er zählt mittlerweile zu denjenigen Mitgliedern, die an ihrem aktuellen Fahrzeug nicht so viel zu tun haben. „Auf ausreichend Flüssigkeit achten, das ist am wichtigsten“, erklärt er verschmitzt. Öl, Kühlwasser, Benzin – dann läuft alles. Und die schönen alten Modelle, ebenso wie die schnittigen brandneuen Autos, die sieht er ja trotzdem noch – bei den Treffen mit den anderen Fans.