Düsseldorf-Gerresheim Benderstraße: Langer Donnerstag läuft langsam an
Einmal im Monat soll Einkaufen auf der Benderstraße länger möglich sein als bisher. Noch machen nicht allzu viele Geschäfte mit.
Düsseldorf. Die Benderstraße in Gerresheim ist geprägt von kleinen, inhabergeführten Geschäften. Diese leiden besonders unter den monatelangen Baustellen. Und im Gegensatz zu den ebenfalls präsenten Filialen großer Ketten sind sie für gewöhnlich nicht bis 20, 22 oder 24 Uhr geöffnet. Die meisten schließen bereits um 18.30 Uhr.
Einmal im Monat soll sich das ab sofort ändern. Die Werbegemeinschaft hat jetzt zum ersten langen Donnerstag auf der Benderstraße eingeladen, um auch den berufstätigen Kunden eine entspannte Einkaufsmöglichkeit unter der Woche zu ermöglichen. Dafür haben sich einige Geschäfte besondere Aktionen überlegt. Allerdings beteiligten sich noch verhältnismäßig wenige Geschäftsleute an der Aktion. Mit der Baustelle haben sich manche schon arrangiert.
Eine von ihnen ist Carla Esser. Ihren Geschenkeladen „C’est la vie“ hat sie am Donnerstag bis 21 Uhr geöffnet. „Ich finde das eine tolle Idee. Das ist gut für alle Kunden, die sonst länger arbeiten müssen.“
Einmal im Monat länger zu arbeiten, macht ihr nichts aus. „Der Grundgedanke ist ja, dass man besser einkaufen gehen kann, wenn die Bauarbeiter um 17 Uhr Feierabend gemacht haben.“ Insgesamt findet sie die Situation aber in Ordnung: „Das Parken ist für die Kunden schon viel einfacher geworden.“
Zum Stöbern gekommen ist Anke Pietsch. „Abends durch die Geschäfte zu ziehen, hat schon etwas Intimes“, sagt sie, während sie sich mit einer Freundin umsieht und Espresso trinkt, den Carla Esser zu dem besonderen Anlass angeboten hat. „Wir streifen gerne durch die kleinen Geschäfte. Gäbe es hier nur noch Ketten, wäre das ja auch langweilig.“ Besonders groß ist die Nachfrage an diesem Abend jedoch nicht.
Carla Esser von C’est la vie
„Es ist ja auch der erste lange Donnerstag“, sagt Dagmar Pelosi, die im Modegeschäft Marianna M auf einen Apfelpunsch vorbeigekommen ist. „Ich begrüße es sehr, aber ich finde es schade, dass nicht alle mitmachen.“
Inhaberin Marianna Monastirsky war mit dem ersten langen Donnerstag nicht ganz zufrieden: „Ich hätte mir mehr versprochen, aber für das erste Mal ist es schon okay. Aber so dunkel, wie es auf der Straße ist, ist das auch kein Wunder“, sagt sie angesichts der fehlenden Straßenbeleuchtung auf ihrer Straßenseite. Rolf Müller, Optiker und Vorstandsmitglied der Werbegemeinschaft, weiß nur zu gut um die Schwierigkeiten durch die Baustelle: Vor seinem Geschäft gibt es derzeit keinen Bürgersteig: „Das ,After-Work’ bezieht sich ja auch auf die Arbeiten vor dem Haus. Es ist schwer, Leute hierhin zu locken. Aber mit der Aktion wollen wir zeigen, dass wir durchhalten.“