Meinung Stadt muss Kosten senken
Was dem normalen Betrachter wurscht sein dürfte, sorgt in der Politik für aufgeregte Haltet-den-Dieb-Attitüde: Die Tour de France-Bewerbung kam im Rat wahrscheinlich nur mit Hilfe von Splitterguppen (bis hin zum Republikaner) durch.
Das ist bedauerlich und auch ein bisschen peinlich. Der Untergang des demokratischen Düsseldorfs muss deshalb aber nicht herbeigeredet werden. Eine richtige Entscheidung wird nicht dadurch verkehrt, dass ihr die falschen Leute zustimmen.
Dass die Stadtspitze um OB Geisel jetzt freilich nachbessern muss, ist auch klar. Es gilt, bisherige Tour-Ablehner in den Reihen von FDP und CDU zu überzeugen. Da deren Argumentation im Kern auf den zu hohen Kosten beruht, liegt auf der Hand, wo der Hebel anzusetzen ist: Bei der deutlichen Reduzierung der bislang auf 6,2 Millionen Euro geschätzten Ausgaben für die Stadt. Es sollte gelingen, Sponsoren (lieber private als Stadttöchter) zu finden, zumal wenn es stimmt, dass sich die Düsseldorfer Wirtschaft Einnahmen von mindestens 57 Millionen Euro durch das Rad-Spektakel erwartet.
Wenn dann noch keine neuen Doping-Skandale explodieren, könnte 2017 eine richtig große Sause am Rhein steigen.