Benrath als Ort glanzvoller Empfänge
AM Sonntag führt Melanie Florin durch die Fotoausstellung.
Düsseldorf. Im Jahr 1955 war der persische Schah Reza Pahlavi zum ersten Mal in der noch jungen Bundesrepublik zu Gast. Empfangen wurde der Staatsgast in Bonn, aber er hatte auch ausdrücklich einen Besuch in Düsseldorf gefordert, um Wirtschaftskontakte knüpfen zu können. Zwölf Jahre später kam er noch einmal nach Düsseldorf, um diese Kontakte zu festigen — und in beiden Fällen geschah das nicht in der eher beengten Staatskanzlei, sondern im Benrather Schloss.
Mit der Ausstellung „Benrath macht Staat“ dokumentiert nun die Stiftung Schloss und Park Benrath die Jahre der glanzvollen Staatsempfänge im Benrather Schloss zwischen 1950 und 1989. Denn Düsseldorf profitierte von der Nähe zu Bonn und fast alle Staatsgäste wollten nach einem Besuch des Kölner Doms der Wirtschaft wegen auch nach Düsseldorf. Mangels geeigneter Räume in Düsseldorf (das Empfangsschloss des Bundes war Augustusburg in Brühl), wurde Schloss Benrath für die Empfänge hergerichtet.
„Ich war gerade zwei Wochen im Amt, da kam Kunsthistorikerin Melanie Florin mit der Idee zu mir, diese Staatsempfänge in einer Ausstellung aufzuarbeiten“, berichtet der Wissenschaftliche Vorstand der Stiftung Schloss Benrath, Stefan Schweizer. Das war im November 2012, seit Ende September zeugen nun rund 80 großformatige Fotos an den Wänden und in in den Vitrinen des Gartenkunstmuseums von diesen glanzvollen Zeiten. Nicht nur der persische Schah war in Benrath zu Gast, sondern auch der letzte Kaiser von Äthiopien, Haile Selassie I. sowie fast alle gekrönten Häupter und Staatspräsidenten Europas — inklusive der englischen Königin Elisabeth II im Jahr 1965. Im Rahmen einer Kuratorenführung wird Melanie Florin am Sonntag diese glanzvollen Zeiten vorstellen.