Drei Fragen an Architektur-Professor Dierk van den Hövel
Professor schätzt allerdings die Formensprache.
Düsseldorf. Ist die Architektur der Libeskindbauten gelungen?
Dierk van den Hövel: Die organische Formensprache ist gelungen, ebenso wie der Durchblick zwischen den beiden Gebäudeteilen in den Park. Aber bei der Fassade gibt es Probleme. Zum einen sind die Geschäfte zum Hofgarten hin nicht transparent genug. Zum anderen wird die Bepflanzung offenbar nicht genug gepflegt, da müsste doch nach einem Jahr eine Entwicklung zu sehen sein. Vielleicht hat man die Folgekosten unterschätzt. Die Diskrepanz zwischen den Computersimulationen und der Realität ist jedenfalls frappierend. Man darf auf die Ingenhoven-Bauten gespannt sein.
Wie passt das Gebäude an diesen Ort?
Van den Hövel: Es ist ein interessantes Spannungsverhältnis zu den rechteckigen Gebäuden in der Nachbarschaft entstanden. Dieser Widerspruch sorgt für Dynamik. Die organische Form schafft zudem einen gelungenen Übergang zum Hofgarten.
Wie wichtig sind solche Aushängeschilder der Architektur für eine Stadt?
Van den Hövel: Es gibt natürlich eine gewisse Magnetwirkung, und sie sind für Touristen interessant. Aber wenn es um urbane Lebensqualität in einer Stadt geht, sind sie eher zweitrangig. Es gibt viele Beispiele für Städte, in denen die Lebensqualität hoch ist, ohne solche Projekte. ale