Bezirkspolitik stimmt für Erhalt der 708
Politiker bezeichnen Pläne von Stadt und Rheinbahn als nicht akzeptabel.
Düsseldorf. Die Pläne für das Rheinbahnnetz nach der Inbetriebnahme der Wehrhahn-Linie sorgen in den Stadtteilen für Aufregung. Seit einigen Monaten laufen viele in Düsseltal Sturm gegen die geplante Einstellung der Linie 708. In der Sitzung der Bezirksvertretung 2 am Dienstagabend mussten sich Stadt und Rheinbahn viel Kritik von allen Fraktionen sowie von Anwohnern anhören. Am Ende der langen Diskussion stand das einstimmige Votum: Egal wie, die 708 muss erhalten bleiben.
Besonders Annelies Böcker (CDU), bis vor kurzem Bezirksvorsteherin, fiel durch engagierte Beiträge auf, die Argumentation der Stadt bezeichnete sie als inakzeptabel: Wenn wirklich alle geprüften Alternativen nicht umsetzbar seien, solle die 708 einfach so wie jetzt weiterfahren. Ihr Fazit: „Sie müssen eine Möglichkeit finden, jeder weiß, dass es möglich ist.“
Zuvor hatten Mitarbeiter des Verkehrsamtes dargelegt, warum sie der Straßenbahnlinie keine Zukunft geben. Verschiedene Alternativen zur heutigen Route wurden geprüft, die aber alle technisch nicht umsetzbar seien. Stattdessen solle Düsseltal über eine neue Buslinie an den Hauptbahnhof angebunden werden, die aber nur zu Stoßzeiten verkehrt. Fazit von Verkehrsplaner Klaus Lorenz: „Die neue Planung ist eine Verbesserung.“
Mit dieser Meinung stand er allerdings im Saal ziemlich allein da. Ein Bus wird generell nicht als Ersatz für eine Straßenbahn angesehen, das Umsteigen auf die S-Bahn, das teilweise an nicht funktionierenden Aufzügen scheitert, auch nicht. Bezirksvorsteher Uwe Wagner (SPD) erinnert gegenüber der WZ, dass die Rheinbahn schon zuvor Dinge als nicht machbar bezeichnet hätte, die sich hinterher dann als gar nicht unmöglich erwiesen hätten.
Am Ende wurde einstimmig der Beschluss gefasst, die Stadt mit einer Weiterführung der 708 zu beauftragen. Dies ist aber nur eine Handreichung an den Verkehrsausschuss. Wie der entscheiden wird, ist offen.