Bluttat: Wer war Anton Rapp?
Der Kleingärtner wurde in Gerresheim erstochen. Die Polizei bittet um Mithilfe.
Düsseldorf. Der rätselhafte Leichenfund in einer Laube des Gerresheimer Kleingartenvereins „Königsbusch“ bleibt auch zweit Tage danach rätselhaft. Inzwischen ist zumindest die Identität des Opfers bekannt: Es handelt sich um den 56-jährigen Düsseldorfer Anton Rapp. Doch wer dieser Mann wirklich ist, sein soziales Umfeld, seine Geschichte — all das liegt noch weitgehend im Dunkeln.
Ein Bekannter (59) wollte am Sonntag nach Anton Rapp sehen. Denn schon seit drei Wochen war der Mann von niemandem mehr gesehen worden. In dem gelben Gartenhäuschen in der großen Anlage an der Bertastraße fand der Freund dann die Leiche von Rapp. Wie die Staatsanwaltschaft jetzt mitteilte, wurde er erstochen.
Die Ermittlungen der „Mordkommission König“ sind inzwischen voll angelaufen. Mit umfangreichen Untersuchungen des Tatortes und Befragungen der Nachbarn und Freunde. Doch noch immer sind die Hintergründe der Bluttat vollkommen offen. Mit welcher Waffe Rapp getötet wurde, will Staatsanwalt Matthias Ridder nicht verraten. Auch der Todeszeitpunkt ist eine Unbekannte. „Man kann es zeitlich nicht genau eingrenzen“, sagt Ridder.
Denkbar wäre also, dass Rapp schon vor drei Wochen erstochen wurde. Der 56-Jährige hatte keine nahestehenden Verwandten, die ihn schon früher hätten vermissen müssen, er lebte allein. Ob er einem Beruf nachging, wird noch ermittelt. Und die Gerresheimer Kleingartenanlage ist bei den derzeitigen Temperaturen wie ausgestorben — deshalb haben sich bislang auch keine Zeugen gefunden, die in den vergangenen Wochen etwas Verdächtiges beobachtet haben.
Wahrscheinlich ist laut Staatsanwalt, dass die Leiche nicht etwa in dem Gartenhaus abgelegt wurde, sondern dass dort auch die Bluttat geschah. Ein Hinweis darauf, dass Rapp seinen oder seine Mörder kannte? „Das ist spekulativ“, sagt Ridder. „Aber es ist möglich.“
Die Ermittler hoffen jetzt, dass sich jetzt Bekannte und Verwandte melden, die mehr über das Leben von Anton Rapp berichten können, oder doch noch Zeugen, die rund um seine Laube und die Anlage Königsbusch verdächtige Personen oder Fahrzeuge gesehen haben. Hinweise an die Polizei unter Telefon 8700.