Böhm und die U 18-Staffel überragen

Die Läuferin Djamila Böhm (ART) stieg im Rahmen der U 18-Meisterschaften mit drei Bestzeiten in die Hallensaison ein.

Foto: Franke

Dass Djamila Böhm schnell ist, war bekannt, aber so schnell wie am Samstagnachmittag war die 23-Jährige vom ART noch nie. Die Deutsche Meisterin über 400 Meter Hürden begann mit neuer Bestzeit über 60 Meter Hürden in 8,85 Sekunden. Da sie außerhalb der Wertung gelaufen war, durfte sie das Finale aber ebenso nicht bestreiten wie beim 60-Meter-Lauf, bei dem sie in 7,78 Sekunden am schnellsten war. Eine Augenweide war der 200-Meter-Lauf der EM-Aspirantin des ART: Auf der dritten Bahn in der Leichtathletikhalle umkurvte sie das Hallenrund in 24,33 Sekunden, eine halbe Sekunde schneller als je zuvor.

„Das hat heute fast perfekt geklappt“, freut sie sich nun auf die nächsten Wettkämpfe, bei denen sie (u.a. beim PSD-Bank-Indoor-Meeting am 6. Februar) ihre 400-Meter-Bestzeit steigern will. Im Sommer wird dann die Norm für die Europameisterschaften in Berlin über 400-Meter-Hürden (56,50 Sekunden/bisherige Bestzeit 56,92 Sekunden) in Angriff genommen. Ihr Trainer Sven Timmermann war sehr zufrieden: „Im Trainingslager auf Madeira über Weihnachten konnte sie sehr gut trainieren. Den Fortschritt kann man nun schon sehen.“

Ebenfalls angetan war ART-Trainer Ralf Jaros vom Auftritt seiner U 18-Ladies. Dabei hatten sich Daniela Kreft, Annkathrin Hoven, Kaja Bins und Karla Gruss das Beste bis zum Schluss aufbewahrt, als sie in der 4x200-Meter-Staffel in 1:42,97 Minuten die bisher schnellste Zeit dieses Winters in Deutschand liefen. „Am nächsten Sonntag dürft ihr nochmal bei den Nordrhein-Meisterschaften die Staffel laufen. Dann lasst mich aber bitte mit Staffel in Ruhe“, sagte Jaros und spendierte seinen jungen Damen eine Runde Kuchen zumal sie „mit einem Schnitt von 5,50 Meter seine Forderungen beim Weitsprung“ erfüllt hatten. Die ART-Staffel darf bei Deutschen Meisterschaften allerdings nicht starten, weil Daniela Kreft Österreicherin ist und der Deutsche Leichtathletik-Verband selbst Kinder und Jugendliche, die ihren Lebensmittelpunkt in Deutschland haben, von seinen Titelkämpfen ausschließt.

Bemerkenswert waren die Leistungen des 16-jährigen Jaron Boateng (ART) aus der Trainingsgruppe von Ralf Jaros. Er war der Einzige, der zwei Titel holte: Beim 200-Meter-Lauf in neuer Bestzeit von 23,33 Sekunden und überlegen beim 60-Meter-Hürdenlauf in starken 8,41 Sekunden.

Sehr bedauert wurde, dass die Kommunikation mit mit letztlich nur 200 Athleten bis 17 Jahre im Vorfeld nicht geklappt hatte. Am Donnerstagabend war der Ablaufplan verändert worden, ohne dass der auf der Webseite des Verbandes publiziert worden war. Eine Reihe von Athleten verpassten daher ihre Wettbewerbe wie die ART-Stabhochspringerin Jule Domat, die darüber alles andere als begeistert war.