Breguet in Düsseldorf Circa 100 000 Euro Beute bei Blitzeinbruch in Uhrenmanufaktur 

Düsseldorf · Die Filiale des Juweliers Breguet an der Kö ist überfallen worden. Wieder sind die Täter mit einem Auto in das Geschäft gefahren.

Passanten sehen sich die zerstörte Scheibe der Uhrenmanufaktur Breguet an.

Foto: Julian Ebbert

Die Filiale der Schweizer Uhrenmanufaktur Breguet an der Königsallee ist in der Nacht zu Dienstag erneut Opfer eines Überfalls geworden. Wieder sind Täter mit einem Fahrzeug in ein Fenster des Ladens gefahren und dann in die Verkaufsräume eingedrungen. Die Polizei schätzt den Wert des Diebesgutes „nach aktuellem Stand auf über 100 000 Euro“, wie ein Sprecher sagte.

Laut Polizei hatten die Täter zuvor einen silberfarbenen Audi 100 gestohlen. Mit diesem waren sie gegen 1.37 Uhr mehrfach rückwärts gegen eine Tür und ein Schaufenster des Juweliers gefahren und hatten sich somit Zutritt zu dem Geschäft verschafft. Dort rafften sie mehrere hochwertige Uhren zusammen und flüchteten anschließend mit dem Fahrzeug. Eine Großfahndung der Polizei, an der auch ein Hubschrauber beteiligt war, blieb zunächst ohne Erfolg. Das Tatfahrzeug konnte die Polizei am Morgen nach dem Hinweis einer Zeugin in der Nähe der Straße Am Wehrhahn auffinden. 

Nachdem sich die Täter Zugang zum Laden verschafft hatten, schlug laut Polizei mindestens einer der Einbrecher eine Vitrine ein und entwendete mehrere der wertvollen Uhren. Zur bislang geschätzten Höhe der Beute teilt die Polizei mit: „Die Ermittlungen laufen aber noch, das kann noch deutlich mehr werden“, sagt der Sprecher. Im Anschluss flüchteten die Täter in dem Audi 100 über die Blumenstraße.

Ein Täter konnte durch einen Zeugen wie folgt beschrieben werden: männlich, etwa 1,80 Meter bis 1,90 Meter groß, normale Statur, blonde schulterlange Haare, schwarze Kleidung, schwarze Skimaske. Hinweise nimmt die Düsseldorfer Polizei unter Telefon 0211/8700 entgegen.

Eine Sprecherin von Breguet sagte, man bitte um Verständnis dafür, dass „wir zur Art und zum Umfang des Verlustes keine Angaben machen können“. Auf fast identische Art und Weise war die Filiale bereits Ende 2020 überfallen worden. Damals entkamen die Täter mit einer Beute, die, unterschiedlichen Angaben zufolge, einen Wert zwischen einer und drei Millionen Euro hatte.

Damals hatten sich die Täter dieselbe Stelle ausgesucht, um in den Laden einzubrechen. Offenbar handelt es sich bei dem an der Blumenstraße gelegenen Bereich um eine Schwachstelle. Zur Kö-Seite verhindern spezielle Poller, dass ein Fahrzeug in die Scheiben fahren kann.

Damals teilte die Stadt auf Anfrage mit, dass dem Amt für Verkehrsmanagement kein Antrag auf Bau einer Sicherungsanlage für diesen Laden vorliege. Tatsächlich stehen dort im Unterschied zu 2020 jetzt vier der normalen, weiß-rot gestreiften Poller. Diese lassen sich jedoch mit einem einfachen Schlüssel abschrauben. Und genau das sollen die Täter mit einem der Poller gemacht haben, um dann in die Scheibe fahren zu können.

Die Frage, ob man denn inzwischen Sicherheitspoller für den Bereich an der Blumenstraße beantragt habe, wollte die Breguet-Sprecherin nicht beantworten. Man könne keine Auskünfte zu den Sicherheitskonzepten geben. Ein Sprecher der Stadt sagte am Dienstagnachmittag, man prüfe derzeit, ob ein entsprechender Antrag von Breguet vorliege.

Ähnlich äußerten sich andere Kö-Juweliere auf Nachfrage zu dem jüngsten Überfall. „Grundsätzlich äußern wir uns zu solchen Geschehnissen nicht“, sagte ein Sprecher von Juwelier Rüschenbeck, der eine Filiale im Kö-Bogen II betreibt. Auch die Pressesprecherin von Wempe wollte sich zum Fall nicht äußern. Bei dem Überfall im Dezember 2020 waren die Täter um kurz vor zehn Uhr mit einem Auto in die Scheibe des Uhrenhändlers gefahren. Da der Überfall kurz vor Ladenöffnung stattfand, befanden sich schon Angestellte im Geschäft. Die Täter bedrohten diese mit Pfefferspray und Schusswaffen. Die Beute wurden eine Woche später in Serbien sichergestellt, vier Männer wurden verhaftet.

(csr)