Breidenplatz: Anlieger wollen mitreden

Eine Initiative will ein Werkstattverfahren, um ihre Wünsche für den zentralen Platz durchzusetzen.

Foto: Judith Michaelis

Die Umgestaltung des Breidenplatzes ist eine unendliche Geschichte. Die jüngste Variante eines Bebauungsplans wurde 2016 offengelegt. Mit dem Resultat, dass sich die Anlieger in 60 Stellungnahmen massiv dagegen wehrten. Sie fürchten wie überall bei neuen Plänen den zusätzlichen Verkehr und die Auswirkungen auf ihr Wohnumfeld. In Unterbach aber gingen sie noch einen Schritt weiter und gründeten die Interessengemeinschaft „Zukunft Unterbach“. Ihre Ergebnisse liegen jetzt vor.

Ihre Sprecher Ingo Block und Peter Rohland sind der Meinung, das Bekenntnis der Politik zu mehr Bürgerbeteiligung sehe anders aus als eine bloße Offenlegung. Sie fordern ein Werkstattverfahren, denn der Breidenplatz, der zu großen Teilen zwei Familien am Ort gehört, müsste seine hohe „Verweildauer“ behalten.

Die genaue Anzahl der Wohnungen, die geplant sind, liegt nicht vor. Sie wird auf rund 110 Wohnungen geschätzt. Im Vergleich mit anderen Wohngebieten ist das eine relativ kleine Verdichtung. Aber es handelt sich um ein „prominentes Gebiet“, sagen die Sprecher, „und da wolle man gehört werden“.

Statt dreigeschossige Wohnhäuser mit Satteldach stellen sie sich mehrfach zweigeschossige Häuser ohne Satteldach vor. Der Platz selbst, der heute weitgehend eine riesige Hundewiese ist, müsse ausreichend Sitz- und Spielmöglichkeiten und eine Außengastronomie haben.

Kurzum, der Breidenplatz solle seiner Rolle als „Treffpunkt für bürgerschaftlichen Austausch“ und für Kinderspiel gerecht werden. Grünstreifen, Radwege, ja sogar eine „Ruhe-Oase“ hätten die Unterbacher gern. Ausdrücklich heißt es, Spielraum sei nicht gleichbedeutend mit Einkaufsplatz. Ein Boulefeld könne in die neue Siedlung integriert werden.

Auch für die Neubauten selbst, ihren Standort und ihre Nutzung haben die Anlieger Ideen. So könnte es dort Räume für Sport und Yoga, für Hausaufgaben, Kindergeburtstage, Lesekreise oder Vereine geben.

Das Wunschpaket nennt jede Menge Parkplätze. Als Unterbach einst geplant wurde, geschah dies ohne Parkplätze. Das müsse jetzt nachgeholt werden, durch die Verdoppelung des Stellplatzangebots. Zur Bezahlbarkeit der Wünsche gibt es allerdings keine Angaben.

Die Initiative unterscheidet zwischen den Neubauten, wie die Stadtplaner sie wollen, und einer bloßen „Weiterentwicklung“ des Platzes. Besondere Bedeutung müssten die Verkehrswege, die Parkplätze, die Sichtachsen und die Grün- und Freiflächen haben. Die Hanglage des Geländes gebiete es, die oberen Flächen niedriger zu bauen als die weiter unten und tiefer liegenden Flächen zur Gerresheimer Landstraße hin. Über dem Vollsortimenter wünschen sich die Anlieger nur eine Zwei- statt einer Viergeschossigkeit, dafür aber Arkaden und Sitzmöglichkeiten mit Blick auf den Platz.

Ein mehrseitiges Papier spricht aber auch von einer befürchteten Verschattung durch Neubauten, von einer „gefühlten, dunklen Schlauchbildung“ etc.. Dies alles seien Gründe, um auf den Bebauungsplan von 1974 zurückzugehen, als Unterbach nach Düsseldorf eingemeindet wurde.

Kurzum, die Anlieger wünschen ein Werkstattverfahren. Ein Gespräch mit dem Planungsamt wird es geben. Aber die Behörde betont zugleich, ihr seien durch die bestehenden rechtskräftigen Bebauungspläne die Hände gebunden. Der Investor könne Entschädigungsansprüche geltend machen.

Dem halten die Schriftführer der Initiative entgegen: Sollte es nur noch eine öffentliche Auslegung für vier Wochen geben, bevor die Pläne rechtskräftig werden, plane man ein Normkontrollverfahren vor dem Oberverwaltungsgericht.