Düsseldorf Bruder von Prozess-Dieter scheitert nach Nazi-Vergleich vor Gericht

Der 69-Jährige muss 1200 Euro Geldstrafe bezahlen.

Ein Rentner (69) steht am Dienstag vor dem Landgericht, weil er einen Richter beleidigt haben soll.

Foto: Bischof, Andreas (abi)

Düsseldorf. Sein Bruder ist als „Prozess-Dieter“ in Justizkreisen gefürchtet. Bei mehr als 230 Verhandlungen saß er auf der Anklagebank, meist wegen Beleidigung. Wegen des gleichen Deliktes stand am Dienstag sein 69-jähriger Bruder vor dem Landgericht. Er hatte einen Amtsrichter beschimpft der ihn zu einer Geldstrafe von 1200 Euro verurteilt hatte. Mit seiner Berufung scheiterte der Mann allerdings. Weil der Angeklagte auch in der Sitzung nicht den Mund halten konnte, droht das nächste Strafverfahren.

Vom Amtsgericht war der Rentner zu der Geldstrafe verurteilt worden. In einem Scheiben an das Justizministerium beleidigte der Mann den Richter mit den Worten: „Und es war/ist eine juristische handwerkliche Schrottarbeit von einem Richter mit dem Gebaren vom besten Freund Adolf Hitlers“. Das sei eine Ehrverletzung des Juristen gewesen.

Auch am Dienstag zeigte sich der Angeklagte völlig uneinsichtig. Er meint, der Amtsrichter sei wegen seines Bruders voreingenommen gewesen. Zu „Prozess-Dieter“ habe er aber schon seit zwölf Jahren keinen Kontakt mehr. Außerdem habe es sich um keine Beleidigung gehandelt.

Das allerdings sah die Berufungskammer des Landgerichtes völlig anders. Zumal der 69-Jährige auch in der Sitzung mit seinen Beschimpfungen nicht aufhörte. Am Gericht säßen nur „Justizidioten“ oder „Manchmal schreibt man ja auch schnell was, ohne groß nachzudenken.“ Er beantragte für sich einen Freispruch.

Eifrig mitgeschrieben hat allerdings die Staatsanwaltschaft im dem Prozess. Was der Angeklagte von sich gab, dürfte für eine weitere Strafanzeige wegen Beleidigung ausreichen. Die Berufung des 69-Jährigen wurde verworfen.