Stadtgrün in Düsseldorf Debatte um zwei Silberahorne in Bilk

Bilk. · Das Gartenamt sagt, die zwei Silberahorne in Bilk seien krank. Anwohner wehren sich trotzdem gegen die Fällung.

 Diese beiden Silberahorne an der Bedburger Straße sind laut Gartenamt von einem Pilz befallen und sollen gefällt werden.

Diese beiden Silberahorne an der Bedburger Straße sind laut Gartenamt von einem Pilz befallen und sollen gefällt werden.

Foto: Marc Ingel

(arc) Es mögen nur zwei Bäume sein, aber sie sind stattlich, mit einem Stammumfang von bis zu 3,50 Meter, wahrscheinlich 100 Jahre alt und sie zeigen – zumindest rein äußerlich – keinerlei Schädlingsbefall. Dennoch sollen sie nun gefällt werden, die beiden Silberahorne an der Bedburger Straße. Denn, so teilt das Gartenamt mit, an beiden Bäumen wurde ein Pilzbefall festgestellt. „Hierbei handelt es sich um den Lackporling, ein holzzerstörender Pilz. Er verursacht eine Weißfäule, die die Festigkeit des Holzes verringert. Die Bruchsicherheit der Bäume ist nicht mehr gegeben, sodass aufgrund der Verkehrssicherungspflicht eine Fällung der Bäume erforderlich ist“, erklärt Matthias Pasch vom Gartenamt. Und: „Die Fruchtkörper des Lackporlings sind am Stamm und am Kronenansatz erkennbar.“

Genau das bezweifeln Anwohner. „Es ist zumindest am Stamm keinerlei Schaden zu sehen“, sagt Steffi Veenstra, als sie in der Sitzung der Bezirksvertretung 3 das Wort erhält. Sie bezweifelt, dass alle Maßnahmen ergriffen worden sind, um die Bäume zu retten. Klaus Wagenbach ist nach eigener Aussage mit einer Leiter sogar sechs Meter in die Höhe geklettert und sagt: „Ich habe auch dort keinen Pilzbefall entdecken können.“ Und Jan Ostendorf erklärt: „Laut Gartenamt sind die Bäume seit zehn Jahren unter Beobachtung, einen gezielten Baumschnitt hat es in dieser Zeit nicht gegeben.“ Er fordert Einsicht in das Baumgutachten und einen Aufschub der Fällung. Denn die soll bereits nächste Woche erfolgen, ursprünglich war die Fällung sogar auf den 6./7. Oktober terminiert.

Das Trio zählt zu der Bürgerinitiative, die sich gegen das Bauvorhaben am Tetelberg ausspricht. Und in diese Richtung geht auch deren Vermutung: Dass die Baumfällungen nichts anderes als vorbereitende Arbeiten für die große Baumaßname der Stadt seien. Die Stadt weist das vehement zurück und hat die Politik dabei anscheinend auf ihrer Seite.

Man müsse sich auf die Expertise der Fachleute aus dem Gartenamt verlassen, sagt Bezirksbürgermeister Marko Siegesmund (SPD). Sogar der Grüne Dietmar Wolf ist sicher: „Die beiden Bäume sind krank.“ Lediglich der Linke Dieter Sawalies machte den Baumrettern leise Hoffnung: Er wisse von ähnlich vernichtenden Urteilen, und dann habe es doch ausgereicht, die Krone zu beschneiden. Das ist im Sinne von Benno Klissenbauer von der Tetelberg-Initiative: Er habe als Kleingärtner schon zwei nahezu tot geglaubte Bäume gerettet. Klissenbaue kündigt wie auch seine Mitstreiter an, gegebenenfalls ein Gegengutachten erstellen zu lassen. Wenn nur die Zeit nicht so knapp wäre.