Fußball Auf den Spuren von „Captain America“

15jähriger Amerikaner sorgt bei den Fußballern der SGU für Furore.

Der Unterrather Stephan Soghomonian (l.) im U17-Spiel gegen den FC Schalke.

Foto: RP/HORSTMUELLER GmbH

Borussia Dortmund macht es möglich, dass auch über amerikanische Fußballer inzwischen in aller Welt gesprochen wird. Es ist noch gar nicht lange her, dass sich ein gewisser Christian Pulisic im schwarz-gelben Dress den Ruf des „Captain America“ erspielte. Pulisic führte den Dortmunder Nachwuchs zunächst zu mehreren Meistertiteln in Serie, startete dann auch direkt bei den Profis durch, ehe es ihm im Alter von gerade einmal 20 Jahren in die Premier League zu Chelsea London zog. Die Trauer über den Abschied des einstigen Nachwuchsstars ist in Dortmund allerdings längst verflogen, weil der Klub zum einen eine Millionenablöse kassierte und zum anderen längst den nächsten, kommenden US-Star in seinen Reihen hat. Gio Reyna, Sohn des ehemaligen Bundesliga-Profis Claudio Reyna, ist im Vergleich zu Pulisic das wohl noch größere Versprechen und mit 17 Jahren bereits ein dominanter Faktor im BVB-Spiel.

Soghomonian wurde bei
LA Galaxy ausgebildet

Es dürften gerade Vorbilder wie Pulisic und Reyna gewesen sein, die Stephan Soghomonian vor etwas mehr als einem Jahr dazu bewogen, sein fußballerisches Talent schon in jungen Jahren in Europa zur Schau zu stellen. Im Alter von 14 nahm der US-Boy im vergangenen Jahr mit mehreren Landsleuten an einem Projekt teil. Über mehrere Monate hinweg sollten Soghomonian und Co. unter professioneller Anleitung in Neuss in den Genuss der deutschen Fussballausbildung kommen. Was vielversprechend begann, wurde durch die Corona-Pandemie jäh gestoppt. Doch während viele seiner Kollegen schnell wieder die Rückreise in die Heimat antraten, blieb Soghomonian standhaft. „Er wollte hier bleiben und in der Junioren-Bundesliga spielen“, schildert Niklas Leven Soghomonians Beweggründe, trotz der Corona-Krise in Deutschland zu bleiben. Leven nutzte die Gunst der Stunde und gewann das Toptalent für die SG Unterrath. Dabei profitierte die SGU auch vom Umstand, dass Soghomonian ein internationaler Wechsel in ein Nachwuchsleistungszentrum eines Profivereins im Sommer noch untersagt war. Dass der bei LA Galaxy ausgebildete Offensivspieler auf höchstem Niveau mithalten kann, stellte er bereits unter Beweis. Am ersten Spieltag steuerte Soghomonian gleich zwei Treffer zum 3:1-Sieg über den Wuppertaler SV bei. „Er ist nicht der typische Amerikaner, der von seiner Physis lebt, sondern eher der spielintelligente, technisch versierte Spieler“, charakterisiert Trainer Niklas Leven seinen Schützling. Wie lange die SG Unterrath noch Freude an ihrem US-Boy haben darf, ist noch nicht klar. „Darüber haben wir noch nicht gesprochen. Erstmal sind wir froh, ihn bei uns zu haben“, so Leven. Der 28-Jährige weiß, dass schon bald die großen Vereine anklopfen werden, sollte Soghomonians Entwicklung weiter so positiv verlaufen. Und wer weiß, vielleicht ist er irgendwann der nächste amerikanische Fußballer, über den überall gesprochen wird.