Düsseldorf Büroschiff ersetzt Rheinbahn-Bau
Mit großer Mehrheit ist der Bauantrag für den Neubau auf dem Areal der Rheinbahn an der Hansaallee genehmigt worden.
Düsseldorf. 350 Mitarbeiter der Rheinbahn werden voraussichtlich am 20. April ihr Verwaltungsgebäude an der Hansaallee 3 verlassen, um in den Betriebshof nach Lierenfeld zu ziehen. Dann wird der aus den 1970er Jahren stammende Betonklotz abgerissen. Im Neubau, der an dieser Stelle entsteht, werden jedoch 1800 Mitarbeiter einziehen. Nach Meinung des Ratsherrn Georg Blanchard (Linke) geht es immer nur darum, möglichst viel auf einem Areal zu bauen. CDU, SPD und FDP waren anderer Meinung. Sie stimmten im Rathaus Oberkassel dem neuen Großkomplex zu, den die Strabag als Projektentwickler vor allem für den Ankermieter HSBC Trinkaus Burkhardt AG plant. Dem Bauantrag steht damit nichts mehr im Wege.
Wie die WZ berichtete, kommt der Bauentwurf von dem Düsseldorfer Architekturbüro RKW, das an der Schmalseite zwischen Hansaallee und Ria-Thiele-Straße mit der für derlei Eckbauten bekannten Rundarchitektur beginnt. Wie ein Schiffsbug schiebt sich in spätestens vier Jahren, wenn der Neubau fertiggestellt ist, der Bürokomplex in die Hansaallee. Im hinteren Bereich grenzt er an den Belsenpark.
Minutiös diskutierten die Bezirkspolitiker jede Bau-Befreiung. So wird der Neubau im obersten Geschoss zwar ein Staffelgeschoss haben und mithin um rund zwei Meter zurückgesetzt. Zum Innenhof hin ist das Obergeschoss jedoch nicht zurückgesetzt, so dass ein sechstes Vollgeschoss entsteht, das auf 4,38 Meter ansteigt, 38 Zentimeter mehr als ursprünglich geplant. Dies sei als lichte Höhe für Großraumbüros notwendig, erklärte Michael Pfaff von der Bauaufsicht.
Bei den Stellplätzen gab es einige Irritationen, denn für 1800 Mitarbeiter sind lediglich 368 Stellplätze gedacht. Ob es denn dann über 1000 Fahrradstellplätze geben werde, wollte der SPD-Sprecher Tobias Kühbacher wissen. Das sei nicht der Fall, so Pfaff. Fahrrad-Stellplätze würden nicht nach der Anzahl der Mitarbeiter, sondern der Büroflächen errechnet, so dass es lediglich rund hundert Fahrradstellplätze geben werde.
Leider müssen 35 satzungsgeschützte Bäume gefällt werden. Hier appellierten die linksrheinischen Bezirksvertreter an die Verwaltung, dafür zu sorgen, die Ersatzpflanzungen in Oberkassel zu setzen. Lediglich der Wunsch, außer dem Hauptgebäude auch die Gebäude im Innern mit einer Dachbegrünung zu versehen, wird erfüllt.
Die Grünen enthielten sich bei der Abstimmung, weil sie dem gesamten Bebauungsplan für den Belsenplatz skeptisch gegenüberstehen. Sie ärgern sich noch heute, dass ihr Antrag auf Erhöhung des Erdreichs über den Tiefgaragen im Belsenpark nicht durchkam.
Das Ergebnis zeigt angesichts des kahlen Neubaugebiets hinter dem Belsenplatz, wie recht sie gehabt hätten. Denn mit einer dicken Erdschicht hätten sich auch Bäume pflanzen lassen.