Düsseldorf Cannabis-Züchter will freigesprochen werden
46-Jähriger darf das Rauschgift gegen Schmerzen nutzen.
Düsseldorf. Im August vor drei Jahren entdeckte die Polizei in einer Werkstatt und einem Schuppen eine Cannabis-Plantage. Über 195 Gramm Rauschgift wurden sichergestellt. Seit Dienstag muss sich der Besitzer vor dem Amtsgericht verantworten. Der 46-Jährige will unbedingt einen Freispruch. Denn inzwischen hat er eine Genehmigung, dass er Cannabis als Schmerzpatient legal nutzen darf. Der Antrag, die Pflanze auch privat anbauen zu können, wird geprüft.
2005 und 2007 hatte der Angeklagte zwei schwere Motorradunfälle: „Ich habe einen Hüftgelenkbruch erlitten, mein rechter Unterschenkel war gelähmt.“ Bis heute leidet er unter den Schmerzen. Mehrere Jahre lang nahm der 46-Jährige Anti-Depressiva und Opiate, die allerdings erhebliche Nebenwirkungen hatten.
2010 habe ihm dann ein Arzt geraten, Cannabis gegen seine Schmerzen einzusetzen. „Ich habe das dann als Selbst-Therapie gemacht. Und zwar sehr erfolgreich“, erklärte der Angeklagte, „ich bin seit zwei Jahren wieder voll erwerbsfähig.“ Cannabis erhält er auf Rezept in der Apotheke. Die Blüten kann er sich als Tee aufkochen oder rauchen.
Die Erlaubnis aus medizinischen Gründen hatte der 46-Jährige aber vor drei Jahren noch nicht. Wohl aber die Schmerzen. Amtsrichterin und Staatsanwaltschaft waren am Dienstag bereit, das Strafverfahren einzustellen. Das reichte dem Angeklagten aber nicht, er will mit einem glatten Freispruch aus dem Saal gehen. Darum müssen nun verschiedene Gutachten eingeholt werden, die den Prozess sehr teuer machen. Dann wird es einen neuen Termin geben.