Circus Probst begeistert bei Premiere
Die Eulen, eine Organisation für Tierrechte, protestiert vor dem Circus gegen Tierhaltung.
Düsseldorf. Der kleine Julian kam kaum aus dem Staunen heraus: „Wahnsinn, was der alles mit den Tischtennisbällen macht!“, raunzte der 10-Jährige seiner Mutter zu, die auch anerkennend nickte. In einer faszinierenden Jongleurdarbietung demonstrierte Daikel aus Havanna, wie rasend schnell er die kleinen weißen Bälle aus dem Mund in die Höhe blies, um sie dann wieder mit dem Mund aufzufangen. Gleichzeitig mit zwei Fußbällen auf einer Stange und mit fünf Ringen jonglieren — für ihn kein Problem. Das Publikum honoriert es und spendet begeistert Beifall.
Am Mittwoch feierte der Circus Probst auf dem Staufenplatz vor etwa 400 Zuschauern Premiere. Noch bis zum 30. März ist er dort täglich außer montags zu sehen. „Für die Artisten ist es immer etwas Besonderes, wenn man aus dem Winterquartier kommt und ein komplett neues Programm präsentiert. Da sind die Künstler schon mal etwas aufgeregter als normalerweise“, meint Sprecher Simon Hormeyer.
Nervosität kann sich der kubanische Akrobat Untier am Schwungseil nicht leisten. Ein etwas mulmiges Gefühl überkommt die Zuschauer in den ersten Reihen, die teilweise die Luft anhalten, wenn er über ihren Köpfen seine waghalsigen Kunststücke zeigt. „Wenn man Circus gut macht, dann funktioniert es auch“, sagt Hormeyer, „dazu gehört natürlich ein modernes Programm, ein Live-Orchester und eine tolle Light-Show.“
Wo ein Circus mit Tierhaltung gastiert, da sind zuweilen auch Protestler zur Stelle, die gegen vermeintlich nicht artgerechte Tierhaltung protestieren. Auch die Tierrechtsorganisation „Die Eulen“ war gestern mit Plakaten und Infobroschüren gegen den Circus Probst vor Ort. „Wir sind auch gegen Zoos und jegliche Art von Tierhaltung, die der Profitgier der Menschen dient“, sagte deren Sprecherin Danuta Zaczyk, „auch Tiere sollten genau wie Menschen durch das Gesetz als Lebewesen anerkannt werden. Ihre Rechte sollten genau wie Menschenrechte akzeptiert werden.“
Zirkuschef Reinhard Probst betont dagegen, dass sein Unternehmen schon einige Auszeichnungen für seine Tierhaltung bekommen habe. Und auch die veterinärbehördliche Beurteilung der Tierhaltung im Circus Probst in der Saison 2013 sei vorbildlich. In sämtlichen Prüfberichten, die der WZ vorliegen, ist von einem hervorragenden Gesamteindruck die Rede und dass alle Tiere einen außerordentlich guten und gepflegten Eindruck machen.