Comedy-Club überzeugt mit scharfen Pointen

Bei der dritten Auflage der „Boing!“-Comedy standen viele lustige Newcomer auf der Bühne im Pitcher.

Foto: Judith Michaelis

Das amerikanische Konzept der Stand-Up-Comedy ist längst auf den Bühnen und in den Fernsehshows des Landes angekommen. In Düsseldorf gibt es nun eine Kleinkunstbühne für bekannte und weniger bekannte Kabarettisten und Comedians: „Boing!“ heißt der von Comedian Manuel Wolff (43) ins Leben gerufene Comedy-Club, und dieser feierte am Montag seinen dritten Bühnenabend in der Oberbilker Metalkneipe „Pitcher“.

Zuvor war Wolff, der die Moderation übernimmt, drei Jahre lang mit einem Comedy Club in Köln aktiv. Sowohl Profis als auch Amateure dürfen bei dem Konzept die Bühne betreten und der Montag in Düsseldorf wird ab jetzt immer ein „Boing!“- Montag, versichert Manuel Wolff. „Viele der Comedy-Programme im Fernsehen sind inhaltlich austauschbar. Es fehlt einfach die Authentizität und der persönliche Blickwinkel des Comedians. Das ist uns hier bei Boing sehr wichtig.“

Unter anderen traten an diesem Abend David Kebe, Vladimir Andrienko, Tobi F., Pierre Schäfer und Müro Bakar auf. Auf der Bühne brachte der Moderator das Publikum erst einmal in Stimmung. Vladimir Andrienko (38) war der erste Act auf der Bühne. Sein Programm ist Ethno-Comedy und behandelt die Auseinandersetzung mit seiner Ankunft als russischer Spätaussiedler hier in Deutschland, seiner Integration und die seiner bereits hier lebenden Verwandten. „Als ich 2002 nach Deutschland kam, rieten mir meine Verwandten dazu, meinen Namen in Waldemar zu ändern. Das fand ich Paradox, weil ich damit meine alte Identität hätte aufgeben müssen, um fortan mit einem fremden Namen zu leben.“ Auch die Hürde der deutschen Bürokratie habe Andrienko erst nach langer Zeit meistern können.

„Wenn die Leute an Russen denken, haben sie direkt eine ganze Palette an Klischees im Kopf. Aber sie sind wahr. Ich sitze jeden Abend mit meiner 70-köpfigen Familie zusammen, wir trinken Wodka, spielen Balalaika und hassen Amerikaner. Und meine Freundin ist natürlich ein russischer Bär“, sagt Andrienko. Geschickt spielt er mit den Vorurteilen und Klischees über seine Heimat und hält somit dem Publikum den Spiegel vor.

Den Gästen gefiel das Programm des dritten Düsseldorfer „Boing!“-Comedy-Abends sichtlich und die Lacher hallten bis zum Schluss aus dem Lokal. Gast Kai Leveling (28) fand Location und Programm erstklassig: „Ein war ein echt abwechslungsreiches Programm und gleich der erste Comedian hat es geschafft, das Publikum gut zu packen. Für den ersten auf der Bühne ist das ja nicht immer so einfach.“