Kommentar Contra: Ampel-Blinklichter sind unnötig

Bei all dem Geblinke und Gepiepe in der Stadt verliert man schon jetzt den Überblick. Jeder muss selbst gucken.

Foto: Sergej Lepke

Gelbe Blinklichter an Vorampeln, an Abbiegeampeln, rote Fahrbahnmarkierungen an Überwegen, Radwegen, jetzt gongt auch noch ein großer Teil der Warnampeln an Gleisüberwegen — diese Stadt piept und leuchtet, dass es manchmal schwer ist, noch wahrzunehmen, worauf wir eigentlich fokussiert sein sollten: Da liegen Schienen — also besteht überraschenderweise die Möglichkeit, dass ein großes Blechding mit viel Wucht und langem Bremsweg darauf fährt.

Da ist eine Ampel seit einer halben Minute Grün — auch ohne gelb blinkende Vorampel sollte mir klar sein, dass das Licht möglicherweise auch irgendwann wieder auf Rot springt. Und ich biege mit einem Auto ab — egal wann und wo: Ich mache gefälligst einen kurzen Schulterblick in den toten Winkel. Wir haben uns über die Jahre daran gewöhnt, dass Technik uns in Sicherheit wiegt und uns immer mehr von unserer Verantwortung abnimmt. Aber wie man bei den Abbiegeunfällen sieht: Auch die feine moderne Technik lässt noch Lücken. Wir werden sie wieder selbst füllen müssen.