Oberbürgermeister Keller enttäuscht Absage an Düsseldorf

Düsseldorf · Die Landeshauptstadt wurde nicht ausgewählt, um bei den Tests für Corona-Lockerungen in NRW teilzunehmen, im Unterschied etwa zu Köln, Mönchengladbach oder Münster. Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) zeigte sich enttäuscht.

So viel Normalität wie möglich soll in Modellregionen einkehren.

Foto: dpa/Andreas Arnold

Die Landeshauptstadt wird nicht unter den Modellkommunen sein, in denen es in den kommenden Wochen testweise Corona-Lockerungen gibt. Der nordrhein-westfälische Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) gab am Freitag die Städte bekannt, die an dem Versuch teilnehmen. Düsseldorf ist nicht darunter. Insgesamt hatten sich 21 Kreise und 25 Städte beworben, den Zuschlag bekamen unter anderem Köln, Münster und Mönchengladbach. „Das ist sehr schade, denn wir hätten einen guten Beitrag leisten können“, sagte Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) in einer ersten Reaktion. „Leider scheinen bisherige Erfolge in der Pandemie-Bekämpfung bei der Auswahl für Einzelprojekte in verschiedenen Kommunen aber keine Rolle gespielt zu haben.“

Keller kündigte an, man werde trotzdem weiter an verantwortungsvollen Öffnungsszenarien arbeiten und so viel ermöglichen, wie es geht – „sofern die Infektionszahlen und die Lage in den Kliniken es zulässt“. Mit dem Hinweis auf die Erfolge in der Pandemie-Bekämpfung dürfte etwa die Tatsache gemeint sein, dass Düsseldorf bei der Wocheninzidenz deutlich unter anderen Städten liegt. Am Freitag hatte der Wert die 100 knapp überschritten, zuvor aber darunter gelegen.

Andere ausgewählte Kommunen weisen höhere Werte auf, in Köln etwa lag die Sieben-Tages-Inzidenz am Freitag bei 135,2 – seit Mitte März hat sie die 100 nicht unterschritten. Gründe für die Nicht-Berücksichtigung Düsseldorfs wurden bei der Bekanntgabe nicht genannt. Das Ministerium nennt aber als Eigenschaft der Modellprojekte, dass in den Gesundheitsämtern zur Nachverfolgung die Software Sormas aktiv eingesetzt wird. Das ist in Düsseldorf nicht der Fall.

Die Stadtspitze hatte sich in der vergangenen Woche zudem überrascht von der kurzfristigen Vorgabe des Landes NRW gezeigt, nach der die Modellkommunen jeweils nur konkret in einzelnen Bereichen Öffnungskonzepte angehen sollten. Die Verantwortlichen der Stadt hätten eine recht dicke Bewerbungsmappe auf verschiedenen Feldern vorbereitet, die man nun entsprechend abspecken müsse, hieß es aus dem Rathaus.