Corona und Karneval Düsseldorfer Narren feiern mit 2G-Konzept

Düsseldorf · Ausgerechnet vor Karnevalsstart und Weihnachtsmärkten steigen die Coronazahlen. In Düsseldorf wird nun mit strengen Regeln gefeiert.

Hoppeditz Tom Bauer beim Sessionsbeginn am 11.11.2019 vor dem Jan-Wellem-Denkmal.

Foto: Endermann, Andreas (end)

Wenige Tage vor dem Karnevalsstart spitzen sich die Debatten um den Coronaschutz erneut zu. Zum Hoppeditzerwachen am Donnerstag werden tausende Besucher auf dem Marktplatz erwartet, anschließend wollen die Karnevalisten im Henkel-Saal und in den Kneipen in der Altstadt weiterfeiern. Eine Woche später starten die Weihnachtsmärkte in der Innenstadt.

Zugleich steigen auch in Düsseldorf die Infektionszahlen. Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) appelliert, die „Aufrechterhaltung des Schutzniveaus“ sei auch angesichts der angespannten Lage in den Kliniken wichtig. Mit Blick auf den 11.11. plant die Stadt keine verstärkten Vorgaben, Keller verweist auf die ohnehin vorsichtige Planung. „Ich bin dankbar, dass sich das Carnevals-Comittee (CC) bereits frühzeitig entschieden hat, alle Veranstaltungen nur unter 2G-Regeln durchzuführen.“ Er sei auch froh, dass viele Gastronomen hier mitziehen, also ebenfalls nur für Geimpfte und Genesene öffnen. Auch Köln hat am Montag für den 11.11. die 2G-Regel verordnet.

Nur Besucher mit Nachweis dürfen auf den Marktplatz

Die Karnevalisten sehen sich ebenfalls gut gerüstet. Nur Besucher mit Nachweis werden auf den Marktplatz durchgelassen, die Regelung gilt später auch für den Hoppeditzball im Henkel-Saal. „Wir bedauern, dass die Inzidenzen wieder steigen“, sagt ein CC-Sprecher. „Wir bleiben aber bei unserem Fahrplan für den 11.11.“ Das CC richtet drei Kontroll-Schleusen ein und rechnet mit maximal 3000 Besuchern auf dem Marktplatz. „Das sind realistische Erfahrungswerte aus den Vorjahren für das Hoppeditz-Erwachen an einem Wochentag.“

Auch der Hoppeditz-Ball im Schlösser-Quartier an der Ratinger Straße, bei dem unter anderem die Kölner Gruppe Brings auftritt, soll nach dem bisherigen Plan verlaufen. 750 Karten sind schon verkauft, 1000 Gäste könnten mitfeiern.

Vor allem solche Veranstaltungen in Innenräumen könnten in den Fokus rücken. SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach etwa warnte am Montag, auch mit 2G-Regel seien Veranstaltungen in Innenräumen eine große Gefahr. „Deshalb ist jede abgesagte Karnevalsveranstaltung im Innenraum eine gute Veranstaltung“, sagte Lauterbach der Deutschen Presse-Agentur.

Ähnlich zum Bundestrend steigen die Corona-Zahlen auch in Düsseldorf wieder an, allerdings auf etwas niedrigerem Niveau. So wurden am Montag laut Stadt 129 neue Corona-Infektionen gemeldet. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag am Montag bei 144,2 (Vortag: 131,5). Damit liegt Düsseldorf zwar deutlich unter dem Bundesschnitt. Allerdings ist die Inzidenz in Düsseldorf deutlich höher als im NRW-Schnitt – hier lag sie am Montag bei 123,2.

Bei den Weihnachtsmärkten soll einer Stadtsprecherin zufolge weiter 3G gelten, hier ist eine Teilnahme auch für Ungeimpfte mit einem Test möglich. Ohnehin sind nur Stichprobenkontrollen geplant. Eine andere Regelung ist laut Veranstalter, der städtischen Tourismus-Gesellschaft, wegen der räumlichen Bedingungen in der Innenstadt nicht umsetzbar. Zum Konzept gehören eine Entzerrung der Besucherströme und eine Maskenempfehlung.