Das Dreischeibenhaus wird saniert
Das Dreibscheibenhaus im Zentrum Düsseldorfs ist einer der ersten Wolkenkratzer Deutschlands. Die Stahlkonstruktion von 1960 ist eine Architektur-Ikone, die zu verfallen drohte. Nun hat sich ein Milliardär des denkmalgeschützten Hochhauses angenommen.
Düsseldorf (dpa) - Einer der ersten Wolkenkratzer Deutschlands hat wieder eine Zukunft. Das denkmalgeschützte Dreischeibenhaus, Architektur-Ikone und Wahrzeichen Düsseldorfs, wird generalüberholt. Nach dem Wegzug der Konzernzentrale von ThyssenKrupp nach Essen stand die fast 100 Meter hohe Stahlkonstruktion leer, nun wird sie aufwendig saniert.
Das 1960 vom Architekturbüro HPP fertiggestellte Haus gilt als Symbol des Wirtschaftswunders. Die Glas-Aluminium-Fassade und die Kopfseiten aus Edelstahl werden erhalten und „aufpoliert“. Der ehemalige Pharma-Unternehmer Patrick Schwarz-Schütte und die Momeni-Gruppe investieren insgesamt 220 Millionen Euro. Büros für bis zu 1000 Arbeitsplätze von Kanzleien, Unternehmensberatungen und Industrie werden neu hergerichtet.
Sollte der ebenfalls denkmalgeschützte „Tausendfüßler“, eine benachbarte Hochstraße, abgerissen und durch einen Tunnel ersetzt werden, bekommt das Dreischeibenhaus eine unterirdische Zufahrt zu seiner Tiefgarage. Die 26 oberirdischen Geschosse sollen 30 000 Quadratmeter Bürofläche bieten. Zwei Dachterrassen werden neu gebaut.
Auf Teilen des Dachs sollen Panorama-Terrassen entstehen. Durch eine computergesteuerte Aufzuganlage mit zwei Kabinen pro Schacht werden nur noch zwei der acht Personenaufzugsschächte benötigt. Die Dämmung der Außenfassade soll den Stromverbrauch für die Klimatisierung des Gebäudes um 30 Prozent senken. 1988 war das Hochhaus als zentraler Teil des Ensembles mit Schauspielhaus und Hochstraße unter Denkmalschutz gestellt worden.
Um den Abriss der denkmalgeschützten Hochstraße wird derzeit erbittert gerungen. Künstler und Denkmalschützer plädieren für den Erhalt des Bauwerks, neben dem gerade ein Gebäude von Daniel Libeskind für den „Kö-Bogen“ entsteht, die neue Verbindung zwischen Königsallee und Hofgarten. „Wir können mit beiden Lösungen leben, aber wir würden uns über den Abriss freuen“, sagte Schwarz-Schütte mit Blick auf den Tausendfüßler. Dadurch würde erheblich mehr Parkfläche für den Hofgarten entstehen und viel Verkehr unter der Erde verschwinden.