Das Handwerk in Düsseldorf boomt wie noch nie
Allerdings steigen auch die Wartezeiten für Auftraggeber und es fehlen Fachkräfte. Doch einige Branchen profitieren nicht vom Trend.
Düsseldorf. Die Frühjahrsumfrage unter den Handwerksbetrieben in Düsseldorf zeigt: der Branche geht es gut wie nie. Und das, obwohl sie bereits sieben sehr gute Jahre hinter sich hat. Der so genannte Geschäftsklimaindex ist nun noch einmal gestiegen — in einem Jahr von 121 auf jetzt 129. „Die Hälfte aller Betriebe berichtet von einer weiteren Belebung der Geschäftslage“, sagt Kammerpräsident Andreas Ehlert zum Gutachten der Handwerkskammer. Das wirkt sich auch auf die Investitionen aus. Wurden sie vor einem Jahr noch von 16 Prozent der Unternehmen gesteigert, sind es nun 23 Prozent.
(Andreas Ehlert, Präsident der Handwerkskammer Düsseldorf (Foto: Lepke))
Die gute Lage für die Betriebe heißt aber auch, dass Auftraggeber längere Wartezeiten in Kauf nehmen müssen. Der durchschnittliche Auslastungswert ist in einem Jahr noch einmal von 72 auf 77 Prozent gestiegen. Die Betriebe wiederum können dadurch wesentlich langfristiger planen. Verfügten sie vor einem Jahr im Durchschnitt vier Wochen im Voraus über Aufträge, sind es nun siebeneinhalb Wochen.
Um so mehr suchen die Unternehmen Personal und um so schärfer macht sich der Fachkräftemangel bemerkbar. Vor einem Jahr meldeten noch 15 Prozent der Unternehmen offene Stellen, jetzt sind es mit 28 Prozent nahezu doppelt so viele.
Wer auf die unterschiedlichen Branchen im gesamten Kammerbezirk schaut, stellt allerdings auch Unterschiede fest. Es boomen weiterhin das Baugewerbe und die Zuliefer-Handwerke fürs Gewerbe, weniger gut sieht es für das Lebensmittelhandwerk und den Gesundheitssektor aus. ale