Das kleinste Schützenfest in Düsseldorf wird nun noch kleiner
Nur 20 aktive Schützen hat der St. Augustinus Schützenverein. Eine Kirmes zum Fest gibt es nun nicht mehr.
Düsseldorf. Die Atmosphäre beim Schützenfest der St. Augustinus Schützenbruderschaft Reisholz/Eller im südlichen Teil Ellers darf man durchaus als familiär bezeichnen. Kein Wunder, denn der Verein ist mit 20 aktiven Mitgliedern, davon immerhin acht unter 16 Jahren, nach eigenen Angaben der kleinste in Düsseldorf. Von heute bis Montag wird im Stadtteil gefeiert. In diesem Jahr beginnt das Schützenfest um 16.30 Uhr mit einem Klompenumzug durch das Viertel zu Ehren des amtierenden Klompenkönigpaares Monika und Horst Bückner.
Eine Kirmes gibt es aber schon lange nicht mehr. Seit 2006 findet das Schützen- und Volksfest wieder vor der St. Augustinus Kirche statt. Bereits im Gründungsjahr 1952 und dann bis zum Neubau der Gesamtschule am Kikweg feierte die Bruderschaft auf dem Platz an der Blutbuche an der Deutzer Straße ihr Schützen- und Volksfest. Dort wurde das Schützenzelt aufgebaut und für die Kleinen gab es immerhin auch noch ein Kinderkarussell. Das ist nun auch vorbei, denn vor wenigen Tagen hat der Betreiber abgesagt. Er hat einen lukrativeren Platz gefunden. Ersatz wird es nicht geben. Die Schießbude kommt auch schon lange nicht mehr. Jetzt stehen dort nur noch eine Imbissbude und ein paar Spielautomaten.
„Aber wir sind finanziell stabil und das bleiben wir auch“, sagt der 1. Chef Marcus Brenger. Schausteller zu bekommen ist für die kleinen Schützenfeste heutzutage sehr schwer geworden. Viele kleine Vereine haben Schwierigkeiten. Nur bei den großen wie Bilk, Oberbilk oder der Rheinkirmes gibt es weniger Probleme. Sich dem großen Schützenverein beim Nachbarn in Eller anzuschließen, ist für Brenger auch keine Alternative: „Dort wären wir nur ein Verein unter vielen und würden untergehen. Das wollen wir nicht, deshalb bleiben wir lieber klein und unter uns.“
Doch wie kann man mit so wenigen Mitgliedern ein ganzes Schützenfest stemmen? „Das läuft unter dem Motto Augen zu und durch. Ohne den ehrenamtlichen Aufwand der aktiven und der passiven Mitglieder könnte das Schützenfest nicht stattfinden“, meint Brenger. So müssen das Dorf geschmückt und die Fahnen aufgehängt werden. Nicht zu vergessen die große Hecke vor der Kirche, die gestutzt werden muss. Und die vielen Kellner, die die Schützen und ihre Gäste im Festzelt bedienen.
Am Montag findet abends ab 20 Uhr der krönende Abschluss des Schützenfestes mit dem Regimentskrönungsball des neuen Königspaares statt. An diesem Abend werden auch verdiente Schützen mit Ehrungen bedacht. Der Krönungsball endet feierlich mit dem Zapfenstreich. akrü