Schützenlauf für den guten Zweck
Himmelgeistlauf bringt über 1700 Euro ein. Reisholzer Zapfenstreich wird ins Bürgerhaus verlegt.
Himmelgeist/Reisholz. Düsseldorf wirbt mit der größten Kirmes am Rhein, Himmelgeist — mit einem gewissen Augenzwinkern — mit der kleinsten.
Ein Kinderkarussell ist da, ein Twister und einige Buden. Für mehr wäre auch kein Platz. Trotzdem ist der Platz gut besucht, denn die Himmelgeister schätzen ihr Schützenfest.
„Eine große Kirmes ist zwar attraktiv, aber hier begegnet man sich“, erklärt Schützensprecher Ulrich Aßmann.
Dass dies so ist, liegt auch an dem ungewöhnlichen Festauftakt, der Nicht-Schützen fest mit einbindet. Denn vor 29 Jahren hatte der damalige Schützenchef Herbert Hermanns einen Volkslauf zu Gunsten der Kinderkrebsklinik von seinem Wohnort Langenfeld nach Himmelgeist ins Leben gerufen. Seitdem ist der Lauf Tradition.
Rund 50 Läufer und 40 Radler hatten sich diesmal auf den Weg gemacht, an Startgeldern kamen 1768 Euro zusammen, die beim Krönungsball am Dienstag überreicht werden. Die sportliche Seite wurde schon am Samstag geehrt:
Andreas Knipping vom SFD, der nach einer Stunde, vier Minuten ins Ziel kam, war nicht nur der Schnellste im Herbert-Hermanns-Lauf, sondern hatte auch bei den beiden anderen Läufen, die die Himmelgeister Schützen organisieren, dem Jüchtlauf und dem Halbmarathon, die Nase vorne.
Zweiter in der Dreierwertung wurde Holger Rathscheck von der Hubertus-Kompanie. Er ist damit der schnellste Schütze. Am Samstag waren Angela Richter und Hans Spooren die Schnellsten. Außerdem wurden diverse Orden vergeben: Den Stadtorden bekam Karl-Heinz Blum, das silberne Ehrenkreuz Herbert Hermanns und silberne Verdienstorden gingen an Ludwig Henk junior, Alexander Schmidt und Christian Worringen.
Nur wenige Kilometer Luftlinie entfernt, wurde auch in Reisholz Schützenfest gefeiert — eher unbemerkt von der Bevölkerung. Zwar lockte der Festzug am Sonntag einige Neugierige, aber weil die Reisholzer seit zwölf Jahren keine Kirmes mehr stemmen können, führen die Schützen quasi ein Eigenleben.
Zumal wenn, wie am Samstag, der traditionelle Zapfenstreich vor der Kirche St. Elisabeth wegen des Regens ins Reisholzer Bürgerhaus verlegt werden musste. Dort ging es dann beim Krönungsball allerdings hoch her: Der neue König Matthias Bommes war schon vor einigen Wochen ausgeschossen worden und löste nun mit seiner Königin Maike Schmitz die amtierenden Majestäten Ina Knott und Markus Noth ab.
Bommes ist 26 Jahre alt, Regimentsprinz Sebastian Schmitz 16 Jahre, Schülerprinz Antonia Dippmann zwölf Jahre und Pagenprinz Joel Sven Schulz sechs Jahre. Bei nur 30 aktiven Mitgliedern eine erstaunliche Anzahl an jungen Menschen.