Kinder-Theater unter freiem Himmel in Düsseldorf
Vorhang, öffne dich: Ab Sonntag spielen sieben Ensembles beim Sommertheater im Südpark für kleine Zuschauer. Wir sagen, was ihr Programm bietet.
Düsseldorf. Am Anfang war es ein Geheimtipp, jetzt ist es über die Stadtgrenzen hinaus bekannt: Das Sommertheater im Südpark. Sieben Stücke an sieben aufeinanderfolgenden Wochenenden. Das alles unter freiem Himmel und kostenfrei. Immer um 15 Uhr öffnet sich für eine Stunde jeden Sonntag der rote Vorhang. Dann wird zwischen zwei Obstbäumen gespielt und das Publikum sitzt entspannt dazu mit Kissen auf der Wiese. „Zu den Stücken kommen mittlerweile jeweils rund 200 Leute. Der lauschig charmante Charakter ist aber geblieben“, sagt Christoph Honig, Geschäftsführer von Akki (Aktion & Kultur mit Kindern). Seit 2006 organisiert der Verein die Veranstaltung, die von der Stadt gefördert wird. Und auch in diesem Jahr haben Honig und sein Team sieben besondere Ensembles gefunden, die nicht nur aus Deutschland, sondern auch aus Belgien und Italien kommen. Die Stücke im Überblick:
Har, har, har: An diesem Sonntag geht es los mit der „Pirateninsel“ von der Theaterkiste, Bergen. Das Schiffsmädchen Fischstäbchen ist auf der Suche nach dem schönen Piratenleben. Kapitän Stinkesocke hingegen sehnt sich nach wilden Abenteuern. Mit Besen, Leiter und Schrubber bewaffnet schlagen die beiden sich wacker durch alle Misslichkeiten.
Auf der Suche nach seinem Glück ist Hans am 1. Juli. Das Stück „Hans im Glück“ von „Theater Schreiber & Post“ aus Dresden ist für Kinder ab vier Jahren. Gespielt wird ohne Requisiten, denn „die Phantasie lässt alles zu“. Und so werden die Zuschauer tolle Pferde über die Bühne traben sehen und die Sau „Rosa“ kennenlernen, die am liebsten in der Schubkarre sitzt.
Wer hat mir bloß diesen Brief geschickt, fragt sich Rita am 8. Juli. In „Absender unbekannt“, ein Stück des Kazibaze Theater aus Berlin, rätseln Kinder ab vier Jahren gemeinsam mit Rita, wer ihr immer Post schickt. Während Rita vor sich hin träumt und einen Brief an den Unbekannten verfasst, weicht ihr der Postbote Fritz nicht von der Seite. Wer weiß, vielleicht ist der Gesuchte ja ganz nah?
Am 15. Juli wird es maritim mit der Compagnie Les Petits Délices aus Namur (Belgien).
In „Maritime“ landet ein gestrandeter Fisch in einer Teekanne mitten in der Küche einer etwas merkwürdigen Frau. Bewaffnet mit einer Landkarte, Badesachen und Handtuch machen sich Frau und Fisch in einem alten VW-Käfer auf den Weg ans Meer. Dazu gibt es Musik mit dem Akkordeon. Für Kinder ab vier Jahren.
Mitsingen und tanzen ist ausdrücklich erwünscht am 22. Juli. Von „Farbenfeen und Stinkesocken“ singen 3Berlin. Das Trio ist zum ersten Mal in Düsseldorf zu Gast und spielt mit Herzblut Kinderlieder. „Wir bringen unseren Lieblingssong ’Nur für Kinder mit’“, verrät Tobias Weyrauch. „Wir wollen immer unserem hohen Anspruch gerecht werden. Das heißt Quatsch mit Qualität verbinden.“ Für Kinder ab drei Jahren.
Die Los Filonautas aus Orvieto (Italien) erzählen in „Gestrandet“ die Geschichte von Kapitän Fiore und Seemann Silver. Sie müssen auf ihrem Stahlseil-Schiff vielen Gefahren ins Auge sehen. Stürme auf hoher See, Ausbrüche von Rebellion und Meuterei im Wechsel mit Szenen des Alltagslebens an Bord. Eine Geschichte in 1,50 Metern Höhe, bei der das Leben der Charaktere und das Können der Artisten eng verflochten sind. Ab vier Jahren.
„Vier sind dann mal weg“ heißt es am 5. August. Das Theater Kreuz & Quer aus Duisburg erzählt das Märchen der Bremer Stadtmusikanten mal anders. Grimm repariert die Fahrräder, denn heute wollen Gebrr und Grimm eine Radtour machen. Doch da gibt es einen kleinen Haken: Gebrr hat heute überhaupt keine Lust auf Radfahren. Also erzählt Grimm ein Märchen; das Märchen von einem Drahtesel, einem Wackeldackel, einem Katzenauge und einem Wasserhahn.