Funkel: Glücksspiel unter freiem Himmel
Nach Fortunas 1:1 gegen Greuther Fürth ist der Arena-Rasen das bestimmende Thema.
Als Ausrede für das zweite Spiel in Folge ohne Sieg wollte niemand bei Fortuna Düsseldorf den schlechten Untergrund in der Arena bemühen. Dennoch war der Rasen nach dem 1:1 (0:1) gegen Greuther Fürth am 23. Spieltag der 2. Fußball-Bundesliga das bestimmende Thema. „Ich bin mit dem Punkt zufrieden. Eine Passquote von über 70 Prozent auf diesem Platz ist Wahnsinn. Wenn du mehr damit beschäftigt bist, Standfestigkeit zu haben, dann hemmt das unser Spiel“, sagte Friedhelm Funkel.
Fortunas Trainer ist kein Freund von hypothetischen Fragen. Doch angesprochen auf das Resultat und ob seine Mannschaft auf einem besseren Platz auch ein besseres Ergebnis erzielt hätte, sagte der 64-Jährige: „Ich gehe davon aus, dass wir dann gewonnen hätten.“
Gegen den Tabellen-15. war die Fortuna die bessere Mannschaft, versuchte auf einem Acker, der mehr Ähnlichkeit mit einem unterklassigen Rugby-Feld als mit einem Zweitliga-Rasen hatte, spielerische Lösungen zu finden. Auch nach dem frühen Rückstand durch den von Maximilian Wittek getretenen und von Rouwen Hennings leicht abgefälschten Freistoß (10.) ließ sich das Team um den nach Wadenverletzung ins Team zurückgekehrten Kapitän Oliver Fink nicht aus der Ruhe bringen.
In der zweiten Hälfte wurde das Kombinationsspiel aber noch schwieriger und Torszenen seltener. Dass die Fortuna am Ende aber zumindest einen Zähler behalten konnte, war auch dem glücklichen Händchen Funkels zu verdanken. Nach einer Stunde wechselte der Trainer Takashi Usami und Havard Nielsen ein. Letzterer bereitete den 1:1-Ausgleichstreffer nach 76 Minuten vor, den der Japaner erzielte.
„Das Tor hätte nur Taka gemacht, er hat einfach eine gute Schusstechnik. Er muss im Training aber noch härter arbeiten und mehr Willen zeigen, damit er mal von Beginn an spielen kann“, erklärte Funkel, der nach der klaren Antwort auf eine erneute hypothetische Frage nochmals etwas tat, was er eigentlich stets zu vermeiden versucht. Das Verteilen eines Sonderlobs, in diesem Fall an seinen jungen Linksaußen: „Ich mache das selten, aber ich möchte mal Davor Lovren herausheben. Er hat eine unglaubliche Laufleistung absolviert und hat sehr gut nach hinten gearbeitet. An dem werden wir noch viel Spaß haben. Diese und nächste Saison.“
Die meiste Zeit wurde in den Katakomben der Arena aber über den Zustand des Spielfelds diskutiert. „Bis zum Länderspiel der Nationalmannschaft hier haben wir noch zwei Heimspiele. Die müssen wir gewinnen. Und da brauchen wir die besten Voraussetzungen. Das war heute Glücksspiel unter freiem Himmel“, sagte Funkel.
Der Verein gab gestern noch ein Statement zu diesem Thema ab. „Wir sind mit der Arena im Austausch über kurzfristige Maßnahmen und versuchen alles, um die Rasenqualität bis zum nächsten Heimspiel zu verbessern. Der starke Bodenfrost macht einen kompletten Austausch momentan allerdings schwierig.“
Gegen Fürth machte die Fortuna das Beste aus den Gegebenheiten — für mehr als einen Punkt reichte es aber nicht. Das hatte aber auch viel mit einem tapfer verteidigenden Gegner zu tun.