Filmtipp Das Komische im Tragischen: Happy Hour
Düsseldorf. „Happy Hour“ heißt nicht nur der neue Film von Franz Müller („Die Liebe der Kinder“), der in Düsseldorf bei Gerhard Richter studierte, sondern auch das SMS-Codewort, welches Hans-Christians Frau verwendete, um sich tagtäglich mit ihrem Lover zu verabreden.
Seine Kumpane Wolfgang und Nic verordnen dem Gehörnten einen Gardinenwechsel und verfrachten ihn kurzerhand in die irische Natur, wo sie ihn inmitten der Wildnis mit Angeln, Holzhacken und literweise Alkohol auf andere Gedanken bringen wollen.
Die Idee ist willkommen, doch die Erholung, die der Trip in ein irisches Ferien-Cottage bescheren soll, will sich nicht einstellen. Denn jeder der Beteiligten aus der eingeschweißten Männerclique trägt sein eigenes Bündel Midlife-Crisis mit sich herum. Stattdessen wird Vergangenes und Gegenwärtiges mit Hobbypsychologie und jeder Menge Guinness und Whisky resümiert und verarbeitet. Der vergnügliche Buddy-Film gewann auf dem Münchner Filmfest den Förderpreis „Neues Deutsches Kino“.
Am 14. Mai ist Franz Müller zu Gast im Bambi und wir haben anschließend eine irische Filmparty mit ausreichend Guinness und Whiskey angesetzt. Auf das die Gespräche des Films im Foyer weitergehen. Franz Müller ist dabei, zumal sein Film einige autobiografische Nuancen aufweist. Kalle Somnitz ist Leiter der Düsseldorfer Programmkinos