Das neue Altstadt-Pflaster bröckelt schon wieder
An der Bergerstraße sind die Reparaturarbeiten gerade erst fertig, da gibt es schon die nächsten Schäden.
Düsseldorf. Erst Mitte der letzten Woche haben die Bauarbeiter die Bergerstraße geräumt. Mission erfüllt, Nachbesserung beendet. Endlich sollten diese letzten 50 Meter der Straße zum Carlsplatz mit einem einwandfreien neuen Pflaster glänzen.
Doch damit ist wieder Essig. An zahlreichen Steinen sind Ecken abgebrochen, zuweilen lösen sich die Ränder gleich auf einer Länge von mehreren Zentimetern auf. Es sieht aus, als hätte gar keine Reparatur stattgefunden.
Im Rathaus, das nur ein paar Bröckelsteine entfernt liegt, hat das große Rätseln begonnen. „Wir können den Grund für diesen Schaden nicht erkennen“, sagt der zuständige Verkehrsdezernent Stephan Keller. Experten des Fachamts und auch die Baufirma haben die Stellen in Augenschein genommen.
Die Fehler der ersten Verlegung — Mängel bei der Verfugung, falsches Material — sind dieses Mal offenbar nicht gemacht worden. „Das hat die Firma versichert, das ergeben auch die ersten Stichproben“, sagt Keller. Die Arbeiter sind zurzeit an der Flinger Straße im Einsatz, dort läuft nach den Worten des Dezernenten bisher alles glatt.
Erneut war nun ein Gutachter an der Bergerstraße, die Ergebnisse sollen in Kürze vorliegen. Bis zweifelsfrei geklärt ist, was Ursache für die Schäden ist, nimmt die Stadt die Arbeiten nicht ab. Die Handwerker bekommen bis dahin kein Geld. Dass es doch Probleme mit dem ausgesuchten Stein geben könnte, schließt Keller aus.
„Wir haben Belastungstests mit einem 18-Tonnen-Fahrzeug gemacht, es gab punktuelle Belastungen von sechs Tonnen. Der Stein hat das ausgehalten.“ Aber auch Vandalismus hält der Spitzenbeamte mittlerweile für möglich, denn an einer Stelle sind Schlitze in den Stein gefräst.
Die Anlieger sehen erneuten Nachbesserungen mit Sorge entgegen. „Diesmal schließen wir uns zusammen und nehmen einen Anwalt“, sagt Franz Kocken, Chef der Gaststätte „Zum Franz“. Zwei Mal habe er über mehrere Woche wegen der Arbeiten keine Terrasse gehabt. „Jetzt reicht’s.“
So sieht das auch Panduka Wickramasuriya von der Bilder- und Neongalerie „Art + Specials“. „Noch einmal Sperrungen werden wir nicht akzeptieren. Ich hatte nur noch Staub und Dreck im Geschäft, es kamen kaum mehr Kunden.“ Der Umsatz sei in der Bauzeit um 70 Prozent eingebrochen. Er wettert: „Das alles hat ewig gedauert, die Arbeiter haben erst Mittagspause gemacht und dann ab 15 Uhr aufgeräumt. So sollte man mit uns nicht umgehen.“ Infos der Stadt zum Pflaster: