Heinrich Spohr Das neueste Werk des Mundartforschers ist da

Düsseldorf · Was ein „Ömmes“ ist, verstehen sicher noch einige. Aber was sind eigentlich „Fengerdenger“? Heinrich Spohr gibt in seinem neuen Buch die Antwort.

Auch am Donnerstag will OB Thomas Geisel den Mundartforscher Heinrich Spohr im Rathaus empfangen.

Foto: Judith Michaelis

Heinrich Spohr ist ein unermüdlicher Forscher. „Mundartpapst“ wird er ja gerne liebevoll genannt. Tatsächlich hat er sich schon mit mehreren Werken tief hinein gewagt in den Kosmos des Düsseldorfer Rheinischen. Die Bücher tragen so schöne Titel wie „Dr Affekat em Zuppejröns“ (Affekat ist der Advokat) oder „De Aapefott böllkt Zapperlot“ (Ja, es ist der Affenhintern, also eine Art Drecksack). Nun stellt Spohr die zweite ergänzte Auflage seines im Grupello-Verlag erscheinenden „Wörterbuch der Düsseldorfer Mundart“ vor. Untertitel: „Deutsch — Düsseldorfer Rheinisch“. Es geht also auch um Übersetzungen. Der Verlag sagt dazu: „Geleitet wurde das Wörterbuch von der Erkenntnis, dass Mundart zwar gesprochen sein will, jedoch der Schrift, der Sichtbarmachung der Wortlaute bedarf, damit sie als Sprache lesbar, erlernbar und vermittelbar ist.“

Der 1940 geborene Spohr sagt zum neuen Buch: „Das Ergebnis der zahlreichen sprachlichen Recherchen, der Gespräche mit Mundartkennern und Mundartsprechenden in Lokalen, op‘m Maht und en de Stadtveehdele, der Lektüre von unzähligen mundartlichen Texten führten zu immer neuen Erkenntnissen und Ergänzungen.“

Einige neue Beispiele lauten wie folgt: Amuse-Bouche oder auch Fingerfood lässt sich laut Spohr ganz einfach mit de Fengerdenger übersetzen. Viele Begriffe lassen sich gut verstehen, etwa dr Jroßkotz (Angeber), höchsde Ieserbahn (höchste Zeit), pingelech (zimperlich), fiere (feiern), Ömmes (kräftiger Mann) oder die Kungelei (Heimlichkeit). Manche Begriffe sind allerdings nur Eingeweihten bekannt. Vom Paijass (Hanswurst) über das Salönke (Bierhappen)  bis hin zum Kroppahsch (kleiner, wilder Junge). ale