Dauerbaustelle Kirchplatz: Die Anwohner sind sauer auf die Stadt

Es gibt viel Kritik an der Informationspolitik und den Standorten der Baucontainer. Ein Treffen mit Mitarbeitern von städtischen Ämtern am Montag ließ viele Fragen offen.

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Als im Tunnel der Wehrhahnlinie die ersten Bahnen fuhren, atmeten die Anwohner sicher nicht nur einmal kräftig durch. Nicht, weil sie endlich U-Bahn fahren konnten, sondern weil sie die Baustelle vor der eigenen Haustür loswurden. Gerade, als sich auch rund um den Kirchplatz wieder ein entspannteres Lebensgefühl einstellte, standen dort plötzlich die ersten Bauzäune, hinter denen sich mittlerweile Container stapeln. Das traf die Anwohner völlig überraschend, die Stadt informierte sie nicht. „Das hat uns am meisten geärgert“, sagt Sebastian Witt, der an der Elisabethstraße mit Blick auf St. Peter und nun schon wieder eine Baustelle wohnt. Am Montag traf er sich mit Mitarbeitern der Stadt und weiteren Anwohnern am Kirchplatz, um die Situation zu erörtern.

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Auch Sicht von Witt verlief das Treffen enttäuschend. So habe die Stadt erklärt, dass sie nicht alle Anwohner von zig Baustellen in der Stadt informieren könne. Mit Blick auf die Wehrhahnlinie hätte sich Witt allerdings in diesem Fall „eine besondere Sensibilität“ gewünscht.

Zudem seien zentrale Fragen nicht beantwortet worden, so Witt: Warum werden Container für die Baustelle „Fürst & Friedrich“, die sich an der Ecke von Fürstenwall und Friedrichstraße befindet, ausgerechnet auf eine neuangelegte Rasenfläche neben der Kirche an der Elisabethstraße gestellt? Zumal hinter St. Peter an der Kirchfeldstraße neben den Containern für die Sanierung der Zentrale des Rheinischen Sparkassen- und Giroverbandes an der Ecke von Friedrichstraße und Kirchfeldstraße auch noch Platz gewesen wäre. „Dieser Bereich wird bislang nach der Aufgabe der Haltestelle sowieso nicht genutzt“, sagt Witt. Die Stadt habe nur erklärt, dass die Fläche neben der Kirche an der Friedrichstraße nicht als Standort infrage komme, da sich darunter ein Bunker befinde. Zudem wolle Witt wissen, ob mit noch mehr Containern zu rechnen sei und wie lange sie stehenbleiben. Die Stadt habe ihm zugesagt, die Antworten nachzureichen.

Wie auch immer die Antworten der Stadt ausfallen, eines haben sich Witt und die anderen Anwohner bereits abgeschminkt — und zwar, dass der Kirchplatz noch in diesem Jahr fertig werden könnte, worauf die Stadt einst Hoffnung gemachte hatte. Ein Spielplatz soll dort zum Beispiel wieder entstehen. Nun muss sich Witts Familie allerdings noch zwei Jahre länger mit einer Dauerbaustelle vor der eigenen Wohnung abfinden. Und für ihn steht fest: „Das ist eine massive Einschränkung der Lebensqualität.“

Die Stadt Düsseldorf beantwortete am Dienstag die Fragen unserer Redaktion nicht.