Demonstration Flüchtlinge: 300 Teilnehmer bei Demo für Kapitänin Carola Rackete
Düsseldorf · Am Rathaus zeigt auch OB Thomas Geisel klare Kante und spricht von einer Schande für Italien. Die Rettung Ertrinkender sei nicht verhandelbar.
„Mehr Racketen ins Mittelmeer, Freiheit für Rackete“: Gut 300 Bürger versammelten sich am Montagnachmittag bei einer spontan angemeldeten Demo für die Freilassung der in Italien verhafteten Schiffskapitänin Carola Rackete. Und machten klar, was sie vom Vorgehen des italienischen Innenministers Salvini halten, der die Deutsche verhaften ließ, weil die das Flüchtlingsschiff „Sea Watch 3“ mit 40 erschöpften Flüchtlingen trotz Verbots in den Hafen von Lampedusa steuerte.
Allen voran Oberbürgermeister Thomas Geisel, der viel Beifall für seine leidenschaftlich vorgetragene und unmissverständliche Ansprache erhielt: „Was sich in Lampedusa abspielt, ist einer zivilisierten Nation wie Italien absolut unwürdig“, sagte Geisel. Es sei eine Schande, dass nun diejenigen, die sich für Menschenrechte und Humanität einsetzten, zu Verbrechern gemacht würden. „Das Retten von Menschen vor dem Ertrinken ist aber immer zwingend geboten und nicht verhandelbar“, sagte Geisel. und: „Wir werden jetzt gefragt, ob wir als Stadt denn bereit seien, diese Menschen aufzunehmen: Ja, selbstverständlich sind wir dazu bereit.“
Auch Politiker von SPD, Grünen und Linken, Gewerkschafter und Kirchenvertreter nahmen an der Demo teil. Oliver Ongaro von der Düsseldorfer Flüchtlingsinitiative „Stay“ sagte, man dürfe mit dem Finger nicht nur auf Italien zeigen. Denn die Flüchtlingspolitik in ganz Europa, auch in Deutschland, sei überhaupt nicht mehr human.