Der neue Boden im Bahnhof ist eine echte Puzzlearbeit
Für 2,4 Millionen Euro bekommt der Hauptbahnhof einen neuen, weißen Belag — die Verlegung erfolgt in 45 Abschnitten.
Düsseldorf. Weiße Fußböden sind schick — und der Alptraum jeder Hausfrau. Während dunkle Varianten einiges verzeihen, viele Flecken optisch einfach schlucken, sieht man auf Weißem meist sogar noch die kleinste Flocke.
So gesehen ist die Entscheidung der Bahn, im Hauptbahnhof weißen Fußboden zu verlegen, überaus mutig. 2,4 Millionen Euro werden derzeit investiert, bis Ende Oktober sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.
Derweil grübelt der neue Bahnhofsmanager Peter Grein — er kam Ende April für Jörg Seelmeyer, der jetzt in Dortmund tätig ist — über der Frage, wie man denn den schönen neuen Boden sauber halten kann.
„Wir hatten drei Testflächen und haben uns die Eigenschaften verschiedener Beläge angeschaut. Am Ende war es eine Entscheidung aus optischen Gründen“, erklärt Grein.
Durch die helle Farbe wirke die Bahnhofspassage großzügiger und heller. Eine Rechnung, die aufgeht — das weiß jeder, der sich daran erinnert, wie die Passage mit der alten schwarzen Noppendecke aussah.
So weit, so gut — wenn es nur nicht das Problem mit den Flecken gäbe. „Die Atmosphäre steht und fällt mit der Sauberkeit“, weiß Grein. Weshalb jetzt im Bahnhof fleißig mit Putzmitteln hantiert wird.
Diverse Besen und Lappen werden getestet, auch verschiedene Reinigungsmaschinen. „Am Ende werden wir eine gute Lösung haben“, ist der Manager optimistisch.
Die Herrichtung des neuen Bodens gestaltet sich indes als echte Puzzlearbeit: Die Platten werden in 45 (!) einzelnen Teilflächen verlegt. „Wir bauen ja quasi unter dem rollenden Rad, können das Gebäude nicht einfach für ein paar Tage zumachen.“
Deshalb gibt es einen ausgeklügelten Zeitplan. Der richtet sich sogar nach der Messe. Grein: „Wenn die Rehacare läuft, müssen die Zugänge zu den Aufzügen frei sein.“
Mit dem neuen Boden bekommt der Hauptbahnhof auch ein Blindenleitsystem, das zurzeit in der Passage und auf den Gleisen installiert wird. Und im Dach über den Gleisen sind Arbeiter gerade damit beschäftigt, die Fensterelemente auszubauen. Sie werden gereinigt und repariert, gegebenenfalls ausgetauscht. Bis Ende des Jahres soll auch das erledigt sein.
Damit kommt der seit 2008 dauernde Umbau des Hauptbahnhofes (u.a. neue Decke, Rolltreppen und Ladenfassaden) zum Abschluss. Vor dem Gebäude sieht es indes aus wie ehedem: Die seit 2006 vorliegenden Pläne für eine Umgestaltung liegen noch in der Schublade. Wenigstens scheint es, dass sie dort nicht begraben werden: „Wir sind zurzeit in Gesprächen mit den Flächeneigentümern und den Fachplanern“, sagt Planungsamtsleiter Richard Erben.
Umfangreiche Vertragswerke seien nötig, bevor gebaut werden könne. Die zeitliche Perspektive sieht so aus: „Wenn alles gut geht, könnte Baubeginn Ende 2013 oder Anfang 2014 sein.“