Kirmes Der Oberst nimmt nach 38 Jahren Abschied
Düsseldorf · Die größte Kirmes am Rhein ist eigentlich ein Schützenfest – allerdings in XXL.
Die größte Kirmes am Rhein ist eigentlich ein Schützenfest. Darauf ist der St. Sebastianus Schützenverein auch sehr stolz. Denn das Spektakel auf den Rheinwiesen ist das einzige Volksfest dieser Größenordnung, das privat organisiert. Für manchen Sebastianer kommt das in dem Trubel ein bisschen zu kurz. Darum hat Oberst Günther Pannenbecker auch immer wieder auf den Satz Wert gelegt: „Ohne Schützen keine Kirmes.“ In diesem Jahr zum letzten Mal, denn nach 38 Jahren steigt Pannenbecker endgültig aus dem Sattel.
„Es wird eine sehr schöne Abschiedsfeier für ihn geben“, verspricht Schützenchef Lothar Inden. Nach dem Feuerwerk am Kirmesfreitag wird Pannenbecker im Festzelt feierlich verabschiedet. Der Nachfolger, der im nächsten Jahr nach dem Schützenumzug die Parade abnehmen wird, steht noch nicht fest. „Darüber werden wir uns Gedanken machen“, kündigt Inden an.
Was die Schützen alles machen, kann man zurzeit in einer Ausstellung in der Stadtsparkasse an der Berliner Allee erfahren. Auf 16 Plakatwänden ist zu sehen, dass die Sebastianer keineswegs nur mit sich selbst beschäftigt sind. Jedes Jahr werden Senioren zu Kaffee und Kuchen auf die Rheinwiesen eingeladen, der Stephanienpreis wird verliehen und die Schützen zeichnen den „Schausteller des Jahres“ aus.
Das Volksfest beginnt schon
mit dem Möschesonntag
Außerdem zeigt die Ausstellung viel über die Historie des Vereins, der im Jahr 1316 gegründet wurde, und schildert, was alles im Schützenjahr passiert. „Eigentlich hat das Schützenfest ja auch schon angefangen. Mit dem Möchesonntag“, so Inden. Traditionell wird eine Woche vor dem Beginn des Festes der goldene Vogel durch die Altstadt getragen.
So richtig los geht es am Freitag, wenn die Kirmes um 18 Uhr offiziell eröffnet wird. Das nächste große Schützenereignis ist die feierliche Investitur am Samstagnachmittag im Rathaus. Der große Festzug steht am Sonntag auf dem Programm. Rund 3000 Teilnehmer mit Pferden, Kutschen und historischen Kostümen machen sich um 15 Uhr von der Cecilienallee auf den Weg. Gegen 16.15 Uhr wird Oberst Pannenbecker dann zum letzten Mal die Parade an der Reitallee abnehmen, Nach kurzem Durchatmen geht das Fest am Dienstag seinem Höhepunkt entgegen. Ab 18 Uhr wird hinter dem Schützenfest auf den Königsvogel geschossen. Um 19.30 Uhr soll die neue Majestät feststehen.