Der Streit um die Kö-Terrassen geht in die nächste Runde
Die von der Stadt geforderte Neugestaltung sorgte im Vorjahr für Ärger: Eine Lösung ist kurz vor Saisonbeginn noch nicht in Sicht.
Düsseldorf. Auch wenn das Wetter es momentan nicht vermuten lässt: Die Terrassensaison naht, viele Cafés werden nächsten Monat beginnen, Tische und Stühle rauszustellen — auch auf der Königsallee. Und damit rückt ein Thema aus dem Vorjahr wieder in den Blickpunkt, der Streit um die Neugestaltung der Cafés auf der Prachtmeile. Eine Lösung gibt es noch immer nicht. Den Gästen drohen höhere Preise und ein verringertes Angebot.
Zur Erinnerung: Schon zu Beginn der Vorjahressaison forderte die Stadt von den Wirten eine Neugestaltung ihrer Cafés auf dem Kö-Bürgersteig: niedrigere Glaswände, farbliche Vorgaben und vor allem sollten die Servicestationen — also die Außenstationen der teilweise recht weit entfernt liegenden Cafés — deutlich abgespeckt werden.
Wirte und Interessengemeinschaft Königsallee bezeichneten das zum Teil als nicht umsetzbar. Als die Diskussion öffentlich wurde, hatte die Saison schon begonnen, die Stadt gab schließlich Aufschub bis 2012. Nun deutet sich an, dass die Geschichte sich wiederholt.
Zwar haben alle Wirte ihre Konzessionen beantragt. Hinter den Kulissen geht die Diskussion aber weiter. Karl-Heinz Eiffler, Vorsitzender der Interessengemeinschaft (IG) Königsallee, hält es für kaum möglich, dass bis Saisonbeginn eine neue Servicestation betriebsbereit ist, dafür reiche die Zeit nicht mehr: „Das Thema wird uns noch weiter beschäftigen.“
Die IG Königsallee hat gemeinsam mit den Wirten und dem Gaststättenverband (Dehoga) der Stadt noch einmal einen Brief geschrieben und die Bitte um Nachbesserungen bekräftigt. Darin kritisieren die Betroffenen auch, dass die Stadt inzwischen auch Heizstrahler jeglicher Art auf der Königsallee verboten hat. Ein offizielle Reaktion hat es darauf laut Eiffler nicht gegeben.
Allerdings hat Ali Erdogan im Januar einen Termin bei OB Dirk Elbers bekommen. Erdogan betreibt allein vier Cafés auf der Königsallee, im Vorjahr hatte er sich noch vor Gericht mit der Stadt über eine nicht erteilte Lizenz gestritten. Nun soll der Blick nach vorn gehen. Erdogan legte einen alternativen Entwurf für die Servicestationen vor, und zwar mit Dach: „Der OB hat unsern Vorschlag immerhin nicht direkt abgelehnt.“
Gleichzeitig stellt er Forderungen: „Die kleinen Stationen bedeuten, dass wir draußen kein Eis und keinen Kuchen mehr anbieten können und die Preise erhöhen müssen.“ Er hoffe noch auf ein Einlenken der Stadtspitze. Andernfalls kündigt er an, ganz auf die Servicestationen zu verzichten.
Café-Rondo-Betreiber Gert Bremer versucht dagegen bereits, die neue Station wie von der Stadt vorgegeben bauen zu lassen. Der erste Kostenvoranschlag übersteige mit 80 000 Euro aber seine Möglichkeiten. „Ich werde darum bitten, erst einmal noch die alte Station benutzen zu dürfen.“
Die Stadt äußert sich zum Thema nicht. „Die Anträge sind in Bearbeitung“, ist der einzige Kommentar aus dem Presseamt.