Düsseldorf Deutsche Radsportelite drückt Düsseldorf die Daumen
Aber vor der Bewerbung für den Tour-Start ist die politische Entscheidung noch offen: Alles hängt an der CDU.
Düsseldorf. Für die Bewerbung um den Start der Tour de France, den so genannten Grand Départ, hat die Stadtspitze um OB Thomas Geisel gestern Schützenhilfe aus dem Profisport bekommen. Neben Younster und Lokalmatador Ruben Zepuntke waren auch der fünffache Tourteilnehmer André Greipel aus Rostock und der sechsfache Teilnehmer Marcel Sieberg aus Castrop-Rauxel bei einem erneuten Werbefeldzug der Stadt dabei. Auch das deutsche Radsport-Aushängeschild Tony Martin, einst Träger des Gelben Trikots, drückte Düsseldorf per Videobotschaft die Daumen.
Keine Überraschung: Alle waren natürlich voll des Lobes für die Stadt Düsseldorf als Ausrichter im Jahr 2017.
Die Entscheidung, ob die Stadt sich überhaupt bewerben wird, fällt am kommenden Donnerstag im Rat. Kritiker sagen, dass der Tourstart die Stadt nur viel Geld kosten wird. Die Verwaltung bestätigt: elf Millionen Euro — dem stünden aber unter anderem „wirtschaftliche Effekte“ und Steuereinnahmen in Höhe von knapp 60 Millionen Euro gegenüber. OB Thomas Geisel war deshalb gestern bemüht, ein praktisches Beispiel für diese Effekte zu finden. „Es bietet sich zum Start ein verkaufsoffener Sonntag an.“
Doch soweit ist es noch nicht. Ob es eine Mehrheit für die Bewerbung gibt, hängt nur noch von der CDU ab. Grüne und SPD, so hat es sich gestern herauskristallisiert, werden wohl dafür stimmen. FDP und Linke sind dagegen. Am kommenden Montag werden die Fraktionen in ihren Sitzungen die endgültige Gangart im Rat festlegen.
Dass die Stadt bei der anschließenden Bewerbung erfolgreich ist, daran haben die Verantwortlichen keine Zweifel. Stadtdirektor Burkhard Hintzsche, der bei der Präsentation der Strecke am 20. Oktober in Frankreich dabei war: „In Paris haben sich die Radrennfahrer, Teamchefs und -sponsoren sowie die Medien dafür ausgesprochen, dass der Grand Départ in Düsseldorf stattfinden soll.“ Auch Tourdirektor Christian Prudhomme habe es begrüßt, dass der große Auftakt nach 30 Jahren wieder in Deutschland stattfinden solle. Düsseldorf befinde sich dabei an einer „Königsposition“, so Hintzsche. Verkehrsdezernent Stephan Keller merkte an: „Wir haben die Chance, die Strahlkraft der Veranstaltung über Jahre zu nutzen.“