Fußball-Nationalmannschaft in Düsseldorf Tausende beim öffentlichen Training des DFB in Flingern

Düsseldorf · Beim öffentlichen Training im Paul-Janes-Stadion feierten die Fans auch den Sieg gegen die Ungarn am Vorabend.

Jamal Musiala verteilte im Paul-Janes-Stadion geduldig Autogramme an die zahlreich darauf wartenden Zuschauer des öffentlichen Trainings.

Foto: dpa/Federico Gambarini

Für 9.30 Uhr an einem Sonntagmorgen war es rund um den S-Bahnhof Flingern und auf den Weg in Richtung Paul-Janes-Stadion ziemlich voll. Überall waren jüngere und ältere Fans der deutschen Nationalmannschaft in Trikots, mit Schals und umgehängten Fahnen unterwegs. Der Grund: die DFB-Elf hielt um 11 Uhr ein öffentliches Training in dem Stadion am Flinger Broich ab.

Rund 7000 Fans wollten dabei sein, Tickets konnten zuvor kostenlos über den DFB gebucht werden. Eine schöne Idee, doch manche nutzten das und versuchten ihre Eintrittsberechtigung in Online-Verkaufsportalen für bis zu 25 Euro zu verkaufen. Andere hatten gar kein Glück. Um das Paul-Janes-Stadion herum waren auch gut eine halbe Stunde nach Trainingsbeginn einige Grüppchen ohne Eintrittskarte weiterhin auf der Suche nach einer Möglichkeit, ins Stadion zu gelangen.

Auf den Tribünen herrschte dann eine sehr fröhliche und familiäre Atmosphäre. DFB-Mitarbeiter verteilten noch zahlreiche schwarz-rot-goldene Flaggen. Vor diesen herumziehenden Mitarbeitern bildeten sich teilweise lange Schlangen von Kindern, die auch noch eine mitnehmen wollten. So wurde es um die Tribüne herum wuselig, als die jungen Fans den leichten Wind nutzten und im Spurt ihr Fahnen wehen ließen. Viele dieser Fahnen – und auch Trikots – hängten einige der Zuschauer schon während des Trainings über den Zaun, der die Ränge vom Spielfeld trennt, wohl in der Hoffnung auf ein Autogramm. Als in einer Durchsage zunächst verkündet wurde, dass das offizielle Training zunächst nur von den Spielern bestritten werden würde, die am Vorabend nicht in der Startelf gestanden hatten, war eine leichte Enttäuschung unter den Zuschauern merkbar.

Gemeinsame Grußworte
von OB Keller und Rudi Völler

Doch als die Torhüter Alexander Nübel und Oliver Baumann aufliefen, klatschten und jubelten sie. Außerdem würden, so wurde versichert, auch die Stammspieler zu sehen sein. So saßen dann schließlich auch Neu-Kapitän Joshua Kimmich und andere auf Bällen etwas abseits vom Trainingsgeschehen und schauten ihre Teamkollegen zu. Die gute Stimmung hielt sich über das gesamte Training, so wurde Deniz Undav vom VfB Stuttgart für einige hübsche Abschlüsse beim Torschuss-Training gefeiert. Auch besonders ansehnliche Spielzüge beim Fünf gegen Fünf wurden mit Rufen und Jubel quittiert. Manche Kinder hatten sich zeitgleich einfach selbst einen Ball geschnappt und kickten auf der kleinen Rasenfläche hinter der Osttribüne.

Unter den Zuschauer waren auch der 18-jährige Jan und der 17-jährige Jamie. Die beiden dürften wohl einen der weitesten Anreisewege gehabt haben, kamen sie doch aus Schleswig-Holstein. Samstagabend waren sie beim überzeugenden 5:0-Sieg gegen Ungarn auch in der Arena. „Das war mega“, waren sie sich einig. In der Arena wurden sie offenbar auch häufiger von den über die Zuschauer schwenkenden Fernsehkameras eingefangen, wie Jamie auf seinem Smartphone zeigte. Für beide sei es das erste DFB-Spiel gewesen, dass sie live im Stadion gesehen haben, erzählen sie. Da haben sie sich sicherlich nicht das schlechteste ausgesucht.

Für den Düsseldorfer Oberbürgermeister Stephan Keller, der mit DFB-Sportdirektor Rudi Völler ein kurzes Grußwort an die Fans richtete, zeigte der große Andrang zum Training, wie sportbegeistert die Landeshauptstadt sei. Dass so kurz nach der Europameisterschaft das Interesse weiter so groß ist, sei „sensationell“.