Die Apostelkirche soll durch ein Altenheim ersetzt werden
Am Donnerstag kommt die rollende Redaktion zum Neusser Tor. Es geht um den Abriss der Kirche.
Düsseldorf. Soll die Apostelkirche an der Metzkauser Straße unweit der Benderstraße bestehen bleiben? Das Aktionsbündnis engagierter Protestanten aus Gerresheim beantwortet die Frage mit "Ja" und sammelte 1400 Unterschriften in wenigen Wochen. Pfarrerin Cornelia Oßwald, zugleich Vorsitzende des Presbyteriums, sagt "Nein" und will dies am 1.Februar um 14 Uhr in einer Gemeindeversammlung in der Apostelkirche noch einmal darlegen.
Pfarrerin Oßwald, Wolfgang Boll als Finanzkirchmeister und Pfarrer Paul Schnapp als Sprecher der Planungs- und Steuerungsgruppe führen finanzielle Gründe an. Die Gemeinde unterhält drei Kirchen, neben der Apostel- auch die Gnaden- und die Gustav-Adolf-Kirche. Um alle drei Gebäude zu erhalten und zu sanieren, wären acht Millionen Euro nötig, die nicht vorhanden sind.
Die Diakonie, also der Wohlfahrtsverband der evangelischen Gemeinden in Düsseldorf, ist am Gelände der Apostelkirche interessiert. Sie sucht einen Ersatz für das Ferdinand-Heim an der Glashütte. Das Haus für 40 Senioren entspricht nicht mehr dem neuen Heimgesetz.
Im Sommer will Oßwald gleich zwei bis drei Wettbewerbe starten: "Wir denken an einen Investoren-Wettbewerb zur Verwertung der Gnadenkirche an der Dreherstraße, die abgerissen und verkauft werden soll. Und wir planen einen Gutachterwettbewerb für die Gustav-Adolf-Kirche, die neue Zentralkirche der Protestanten in Gerresheim."
Hier sei an einen oder zwei Neubauten mit insgesamt tausend Quadratmetern Fläche für Gruppenräume, Chor, Jugend, Kleiderkammer etc. gedacht. Oßwald nennt ein Investitions-Volumen von 4,6 Millionen Euro, davon 2,5 Millionen Euro für den Neubau. Sollten sich die Pläne der Diakonie für das Gelände der Apostelkirche zerschlagen, werde die Gerresheimer Gemeinde selbst einen weiteren Investoren-Wettbewerb durchführen.
Nach Meinung von Ute Lorenz, Wilfried Kratzsch, Peter Brochmann-Mummelthey und Reiner von den Beek, den Sprechern des Aktionsbündnisses, gibt es keine Gemeinde in Düsseldorf, die gleich zwei Kirchen abreißen will. Das sei zu viel für Düsseldorfs größte Gemeinde mit knapp 9000Gemeindemitgliedern. Sie möchte sie als "Ergänzungskirche" erhalten, als Außenstelle und als Bürgersaal. Ein Förderverein soll bei der Finanzierung helfen.
Das WZ-mobil steht am Donnerstag von 11 bis 11.45 Uhr am Neusser Tor. Mitarbeiter der WZ möchten wissen, was die Bürger über den Abriss der Kirche denken. Wer nicht kommen kann, kann uns eine Mail schicken unter redaktion.duesseldorf@westdeutsche-zeitung.de