Die beiden musikalischen Rosin(en)

Volker Rosin ist seit langem ein erfolgreicher Kinderliedermacher, Sohn Alexander startet mit Rockmusik durch.

Foto: Judith Michaelis

Düsseldorf. Wenn sich die Familie Rosin zum Feiern trifft, bringt fast jeder ein Instrument mit. Egal ob Weihnachtslieder oder Beatles-Klassiker, gesungen und gespielt wird immer. Kein Wunder, denn Vater Volker Rosin (58) ist Deutschlands erfolgreichster Kinderliedermacher und sein Sohn Alexander hat sich inzwischen als Rockmusiker überregional einen Namen gemacht. Mit seiner Single „Miss Rainbow“ ist der 34-Jährige auf Platz 71 der Charts eingestiegen, die CD „Come what may“ ist gerade erschienen.

Als Alex Amsterdam reist der Düsseldorfer zurzeit mit seiner Gitarre durch die Republik. „Den Namen habe ich gewählt, weil ich etwas eigenes machen wollte. Aber ich habe nie verheimlicht, dass mein Vater Volker Rosin ist“, sagt er. Kein Wunder, denn die beiden sind bis heute ein Herz und eine Seele, sie arbeiten auch gemeinsam in einem Büro in den Gehry-Bauten.

Dass Alexander schon frühzeitig einen Blick hinter die Kuilissen des Musik-Business werfern konnte hat er seinem Vater zu verdanken. Mit vier Jahren sang er beim „Krokodil vom Nil“ mit, im gleichen Jahr stand er erstmals mit einem Kinderchor auf der RTL-Bühne. Noch heute kann der 34-Jährige seine Stimme manchmal im Fernsehen hören, denn einige Lieder bei der „Sendung mit der Maus“ sind Dauerbrenner geworden.

Doch dass der Sohn seinem Vater ins Profigeschäft folgen würde, war lange nicht selbstverständlich. „Er hat als Kind Klavier gespielt. Aber das war nicht sein Ding“, erinnert sich Volker Rosin, „ein paar Jahre lang hat er sich dann gar nicht für Musik interessiert.“

Das änderte sich erst, als sein großer Bruder Michael, der einen kaufmännischen Beruf lernte, mit dem Gitarre-Spielen begann. Da erwachte auch in Alexander der Ehrgeiz und er hatte bald „sein“ Instrument gefunden. Nachdem der Düsseldorfer zunächst in diversen Bands aktiv war, entschied er sich, mit Alex Amsterdam sein eigens Projekt zu machen.

Vater Volker ist heute noch der Erste, der die neusten Kompositionen zu hören bekommt. Auch zu „Come what may“ hat der Kinderliedermacher eine Menge Anregungen beigesteuert: „Inzwischen hört er auch auf mich. Manchmal jedenfalls.“ Allerdings weigerte sich Alexander standhaft, einen der Lieblingssongs des Papas mit aufs neue Album zu nehmen.

Rosin ist trotzdem stolz auf seinen Sohn und die CD: „Er hat viel dazu gelernt und ist musikalisch reifer geworden.“ Dass er allein mit seiner Gitarre auf der Bühne steht und die „Ochsentour“ durch die Clubs macht, imponiert auch dem Papa.

Der wiederum legt auch Wert auf die Meinung seines Filius. Im April erscheint die neue CD „Jazz für Kinder“, ein ehrgeiziges Projekt: „Ich habe Jazz-Klassiker wie ’Fly me to the moon’ umgetextet und neu aufgenommen. Mit ganz tollen Musikern wie Trompeter Til Brönner. Alles mit echten Instrumenten, denn ich finde, dass auch Kinder Qualität hören sollten.“

Alexander war zunächst skeptisch: „Ich hielt das musikalisch für ein sehr schwieriges Thema. Aber inzwischen bin in von der Idee überzeugt.“ Natürlich sollen sich die kleinen Zuhörer auch bei der Jazz-Platte bewegen. „Sing, sing, sing“ heißt bei Volker Rosin „Spring, spring, spring“. Vorstellen wird der Kinderliedermacher das Projekt Pfingsten bei der Jazz Rally: „Da trete ich erstmals mit einer Live-Band auf. Ich freue mich schon riesig. Da geht die Post ab.“