Altweiber-Bilanz: Viele Verletzte, weniger Gewalt

Die Rettungsdienste hatten deutlich mehr Einsätze als 2014, die Polizei registrierte aber weniger Konflikte.

Polizei, Feuerwehr, Ordungsdienst und freiwillige Helfer waren an Weiberfastnacht im Dauereinsatz.

Foto: Sergej Lepke

Düsseldorf. Es hatte sich schon am Altweibermittag angedeutet und setzte sich dann fort: Für die Rettungsdienste entwickelte sich der Donnerstag zum Großkampftag, die Zahl von Verletzungen und Komasaufen ging im Vergleich zum Vorjahr in die Höhe: 423 Einsätze im Karneval (2014: 326) bis zum Freitagmorgen vermeldete die Feuerwehr am Freitag.

In den Unfallhilfestellen mussten 263 (2014: 126) Menschen behandelt werden, die meisten wegen übermäßigem Alkoholkonsums, darunter 65 unter 18-Jährige. Außerdem mussten die Helfer Platz- und Schürfwunden behandeln.

Am meisten zu tun hatten die Helfer in der Altstadt. Ein Rettungssanitäter vom Arbeiter Samariterbund (ASB) wurde verletzt als er Verbandmaterial aus einem Einsatzfahrzeug holen wollte. Auf dem Weg erhielt er einen Schlag ins Gesicht und sackte kurz bewusstlos zusammen. Im Krankenhaus diagnostizierten die Ärzte eine Gehirnerschütterung. Der Helfer musste aber nicht über Nacht im Krankenhaus bleiben.

Der Erfolg des Glasverbots zeigte sich einmal mehr: Nur acht Schnittverletzungen durch Glasscherben mussten im Laufe des Tages behandelt werden. Vor dem Glasverbot waren es im Jahre 2009 an dem einen Tag noch 166 Schnittverletzungen gewesen.

Offizielle Zahlen darüber, wie viele Menschen in der Stadt unterwegs waren, gibt es nicht, nach grober Schätzung eines Experten könnte die Zahl um die 100 000 liegen. Die Feuerwehr sprach am Freitag von einem Rekordbesuch.

Immerhin: Was Gewalt und Schlägereien anbetrifft, wie sie aus Köln vermeldet wurden, blieb Düsseldorf am Donnerstagabend weitgehend verschont. Im gesamten Stadtgebiet vermeldete die Polizei von Donnerstag- bis Freitagmorgen 726 Einsätze, was fast genau der Vorjahreszahl entspricht.

Bei den Einsätzen im Karneval liegen die Zahlen allerdings niedriger als im Vorjahr. Körperverletzung: 13 Körperverletzungen registrierten die Beamten, im Vorjahr lag die Zahl noch bei 43. Dazu kamen elf schwerere Streitigkeiten (2014: 35). Weiterhin berichtet die Polizei von 19 Randalierern (2014: 22) und vier Schlägereien, im Vorjahr waren es elf.