Die grüne Oase im Hof — ohne Garten geht es nicht
Andreas Stöhr ist gerade erst umgezogen und ist bei der „Offenen Gartenpforte“ trotzdem wieder dabei — wie im Vorjahr.
Düsseldorf. Es ist nicht das erste Mal, dass Andreas Stöhr am Tag der offenen Gartenpforte teilnimmt — das Besondere ist aber, dass er im zweiten Jahr in Folge mit zwei unterschiedlichen Gärten dabei ist.
Stöhr ist nämlich in der Zwischenzeit umgezogen, seine Leidenschaft für grüne Hinterhöfe hat er aber mitgenommen.
So verwundert es erst einmal nicht, dass in diesem Jahr nicht so viele Besucher wie 2010 gekommen sind. „Ein Anfängergarten ist nicht jedermanns Sache“, sagt Stöhr gelassen dazu. Sein neuer Hof in der Mühlheimer Straße in Düsseltal wartet noch darauf, gestaltet zu werden. Immerhin ist aber schon einiges zu sehen.
Der durchwucherte Wald aus Holunder und Clematis, der sich in einer Gartenecke breit gemacht hatte, ist verschwunden, die Rosenbüsche, die seine Vorgänger hinterlassen hatten, stehen, da mittlerweile freigeschnitten, in voller Blütenpracht. Einige Stauden sind schon gepflanzt, andere noch in ihren Töpfen.
„Eines habe ich seit meinem Einzug im April gelernt: Man darf nicht alles so schnell machen, muss das Gelände auf sich wirken lassen, damit die Pflanzen den richtigen Platz finden“, sagt der Biologe. „Das ist eine richtige Herausforderung.“
Denn ein Biologiestudium bedeutet nicht unbedingt, dass man automatisch einen grünen Daumen besitzt. Den hat Stöhr eher bei Großvater und Mutter bekommen, die auch liebevoll einen großen Garten pflegen. Mit der Reaktivierung des verwahrlosten Hinterhofgeländes in Düsseltal erfüllt sich Stöhr einen Traum: den vom eigenen Garten.
Der Hof an der Merowingerstraße war Gemeinschaftsgelände, das er innerhalb von elf Jahren zunächst mit den Kindern des Hausbesitzers und später ganz allein in ein Paradies verwandelt hat. „Aber es war nur ein gemietetes Paradies, ich wollte aber etwas eigenes haben“, sagt er.
Die Eigentumswohnung mit Terrasse und einer Sondernutzung für das dahinter liegende Gartengelände kam ihn gerade recht. Und die Miteigentümer waren froh, dass endlich jemand das dahinter liegende Gelände pflegen will.
Stöhr hat sich viel vorgenommen: Im vorderen Bereich soll eine Art Bauerngarten entstehen mit Staudenrabatten und Salatköpfen sowie Kräutern im Innern. Im hinteren Bereich möchte er an der Mauer Obstbäume setzen. Ein Weinbergspfirsichbaum steht schon im Topf, ein Birn- und ein Apfelbaum sollen folgen. Auch Himbeersträucher stehen schon, geplant sind aber auch Johannisbeersträucher.
Im Herbst wird zudem ein Teich angelegt. „Im alten Teich hatte sich eine sehr schöne Pflanzengemeinschaft entwickelt, die hätte ich gern wieder“, sagt er. Inklusive der Frösche, die sich an der Merowingerstraße eingefunden hatten.
Was aus den Plänen wird, können Gartenfreunde in einem Jahr begutachten. 2010 hatte Stöhr zum ersten Mal an der Offenen Gartenpforte teilgenommen. „Das war eine so tolle Erfahrung, man kam mit so vielen interessierten und interessanten Menschen zusammen, dass es mich bewogen hat, weiter mit zu machen. Auch wenn mein Garten derzeit noch nicht viel hergibt.“ Noch nicht.