Hockey: Abschied und Anfang

Uli Bergmann hört beim DSD als Spielertrainer auf und fängt beim DHC als neuer Coach an.

Düsseldorf. Fußgänger, die am Samstagabend durch die Düsseldorfer Altstadt zogen, müssen gedacht haben, sie leiden unter Sehstörungen. Ulrich Bergmann, der scheidende Spielertrainer von Hockey-Zweitligist DSD, kam ihnen plötzlich in mehrfacher Ausführung entgegen.

Die Spieler der Grafenberger hatten ihrem Trainer ein besonderes Abschiedsgeschenk gemacht und sich allesamt Masken mit dem Konterfei Bergmanns übergezogen. So sorgte der DSD auf seine Weise für Aufsehen auf der Ratinger Straße. „Das war ein Zeichen des Danks an Uli, der hier so hervorragende Arbeit geleistet hat“, sagte Stürmer Frederick Wecker.

Bergmann verlässt den Verein in der Sommerpause nach einer sehr erfolgreichen Zeit an der Altenbergstraße. Damit geht beim DSD eine Ära zu Ende. Der Spielertrainer wird ab der kommenden Saison zu Erstligist DHC wechseln. Seine Karriere als Spieler hängt er an den Nagel.

Den DSD führte Bergmann aus den Niederungen der Verbandsliga bis in die zweite Liga auf dem Feld und in der Halle. „Uli hat hier Großartiges geleistet“, fiel das Fazit von Wecker aus.

Der Trainer selbst konnte sich nach der 1:4 (0:1)-Niederlage gegen Aufsteiger Schwarz-Weiß Neuss am letzten Spieltag entspannt über den Klassenerhalt freuen. Die Niederlage zum Abschied schmerzte nicht mehr.

„Ich kann diesen Schnitt noch gar nicht richtig fassen. Das wird einige Tage dauern, bis ich merke, dass mir das auch sehr fehlen wird“, sagte Bergmann. Es sei eine ganz außergewöhnliche Zeit gewesen, der sportliche Erfolg sei in diesem Ausmaß nicht zu erwarten und ganz besonders hoch ausgefallen.

„Die Mannschaft hinterlasse ich auf einem hervorragendem Fundament. Aus einer grauen Maus ist ein Team mit glänzender Zukunftsperspektive geworden“, erklärte Bergmann.

Mit ein paar Tagen Abstand wird bei dem ehemaligen Schweizer Nationalspieler aber die Vorfreude auf den neuen Verein überwiegen, glaubt er. Als Trainer des DHC übernimmt Bergmann eine reizvolle aber auch schwierige Aufgabe.

Denn der Erstligist aus Oberkassel ist längst nicht mehr ein Topteam in der Bundesliga. Langfristig will Bergmann den DHC dazu aber wieder machen — auch, um möglichen Duellen gegen den DSD in Liga zwei aus dem Weg zu gehen.