Düsseldorfs bekanntester Raucher Die letzte Zigarette: Raucher Friedhelm Adolfs ist tot
Bis zum Bundesgerichtshof hatte „der bekannteste Raucher nach Helmut Schmidt“ um seine Wohnung gekämpft — am Ende mit Erfolg. Nun starb der 79-Jährige.
Düsseldorf. Dass Friedhelm Adolfs mal eine nationale Berühmtheit werden würde, hatte sich über Jahrzehnte kein bisschen angedeutet. Als Hausmeister lebte er bis zur Rente 40 Jahre in einer bescheidenen Zwei-Zimmer-Wohnung an der Kühlwetterstraße. Bis seine Vermieterin ihm die Kündigung schickte. Die Begründung: Adolfs rauchte sein ganzes Leben lang. Angeblich qualmte er so intensiv, dass seine Nachbarn sich gestört fühlten. Drei Jahre lang kämpfte „Raucher Friedhelm“ um sein Zuhause, bis zum Bundesgerichtshof. Am Ende mit Erfolg. Im September vergangen Jahres entschied das Landgericht, dass die Kündigung unwirksam ist. Doch lange konnte er den Triumph nicht mehr genießen, am Montag starb Adolfs mit 79 Jahren.
Rechtsanwalt Martin Lauppe-Assmann hatte für seinen Friedhelm gekämpft, nachdem der Rentner im ersten Prozess vor dem Amtsgericht noch unterlag und kurz vor dem Räumung stand. „Ich kann mich an einen Gütetermin erinnern. Da wurde darüber diskutiert, ob man sich auf einen Auszugstermin einigen könne,“ so Lauppe-Assmann, „ich habe gesagt, der Auszugstermin ist der Todestag meines Mandanten. Und so ist es am Ende auch gekommen.“
Der ebenso schrullig wirkende wie sympathisch bescheidene Senior, der zuletzt immer im eleganten Anzug zur Verhandlung erschien, wurde zum Medienstar. Und zur Galionsfigur des Widerstandes gegen die Anti-Raucher-Gesetze. Sogar bis ins russische Staatsfernsehen schaffte es der qualmende Rentner — das „Honorar“ ließ er sich vom Kamera-Team in Zigaretten und Wodka auszahlen. Lange galt Adolfs als „der bekannteste Raucher nach Helmut Schmidt“.
Doch der jahrelange Prozess zehrte an seinen Kräften. Nachdem er an Lungenkrebs erkrankte, war es still um „Raucher Friedhelm“ geworden, mehrfach wurde er ins Krankenhaus eingeliefert. Dort verstarb er am Montag.