Busfahrer rettet Unfallopfer „Die Motorhaube war nur noch ein Haufen Metallschrott“

Durch sein beherztes Eingreifen hat Busfahrer Peter Theunißen einer Autofahrerin (32) womöglich das Leben gerettet.

Foto: Sergej Lepke

Düsseldorf. Es ist stockfinster, als Peter Theunißen mit seinem Rheinbahnbus der Linie 738 gegen 22.30 Uhr von Mettmann kommend auf der Bergischen Landstraße in Richtung Hubbelrath unterwegs ist. Bis dahin ist es für den 37-jährigen Busfahrer eine ganz normale Nachtschicht. Doch plötzlich sieht er einen Feuerschein am Straßenrand.

Foto: Patrick Schüller

Erst weiß er gar nichts damit anzufangen. „Ich habe den Bus dann angehalten und bin ausgestiegen, um nachzusehen, was los ist“, berichtet Theunißen. Der Autofahrer hinter ihm habe das Gleiche getan. Den Feuerlöscher aus dem Bus nimmt Theunißen vorsichtshalber mit. „Erst sah ich nur, dass der hintere Teil des Wagens brannte“, schildert er die Situation. Theunißen gelingt es, die Flammen mit dem Feuerlöscher zu ersticken. „Ich habe irgendwann mal gelernt, wie man mit so einem Ding umgeht, es aber noch nie selbst gemacht. Es ging aber ganz einfach, plötzlich war das Wissen wieder da“, erzählt der Duisburger, der seit zwölf Jahren als Busfahrer arbeitet.

Frau bei Unfall schwer verletzt
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Nur einen Moment später ruft der zweite Ersthelfer Theunißen zu, dass die Flammen auch schon aus Motorhaube schlagen. Auch diesen Brand löschen die beiden Männer, ohne groß zu zögern.

Peter Theunißen eilt zurück zum Bus, informiert die Leitstelle der Rheinbahn. Erst dann realisieren die beiden Ersthelfer in der Hektik, dass vielleicht noch jemand im Wagen ist. „Alles ging so schnell. Ich hatte schon die ganze Zeit so eine Vorahnung, aber zuerst mussten ja die Flammen gelöscht werden.“ Mit einer Taschenlampe leuchten er und der andere Helfer dann ins Wageninnere, zuerst auf den Rücksitz, dann in den vorderen Teil — oder zumindest in das, was von dem Opel Corsa noch übrig ist. „Die Motorhaube war völlig zusammengequetscht, ein Haufen Metallschrott“, sagt Theunißen.

Alleine können die Männer — mittlerweile ist noch ein dritter Mann am Unfallort eingetroffen — die schwerverletzte Fahrerin nicht aus dem Wagen befreien. Wenige Minuten später biegt dann das erste Feuerwehrauto um die Ecke. Mit aufwendigem Gerät gelingt es den Einsatzkräften, die 32-Jährige zu befreien und ins Krankenhaus zu bringen. Auch Theunißen muss zur Untersuchung dort hin.

Zuvor kommt jedoch der Einsatzleiter der Feuerwehr auf ihn zu. „Er hat mir gesagt, dass ich der Frau wahrscheinlich das Leben gerettet habe“, sagt er. „Das war schon ein unglaubliches Gefühl. Da kamen mir die Tränen.“