14 Millionen Euro für neue Technik Schauspielhaus steht wieder vor Großsanierung
Wieder ziehen die Handwerker ins Düsseldorfer Schauspielhaus - und das Ensemble wird monatelang ausquartiert. Die Sanierung soll den Start des neuen Intendanten Wilfried Schulz aber nicht belasten, verspricht die Stadt.
Düsseldorf (dpa). Das Düsseldorfer Schauspielhaus muss schon wieder saniert werden und monatelang auf eine Ersatzspielstätte ausweichen. Von Januar bis Herbst 2016 solle die Probebühne Central nahe dem Hauptbahnhof als Bühne dienen, sagte der Düsseldorfer Kulturdezernent Hans-Georg Lohe der Deutschen Presse-Agentur. Das Schauspielhaus werde „etwas später als geplant“ zur Spielzeit 2016 wieder öffnen. Der neue Intendant Wilfried Schulz werde aber „auf jeden Fall“ im Großen Haus am Gustaf-Gründgens-Platz beginnen. Interimsintendant Günther Beelitz sagte der dpa: „Die Hoffnung ist, dass Schulz zum 1. November wieder in das Haus ziehen kann.“ Bei Bauvorhaben könne man aber schwer Zeitangaben machen.
In dem weißen Bau aus den 1960er Jahren mit der elegant geschwungenen Fassade müssen die veraltete Lüftungs- und Heizungstechnik sowie die Rohrleitungssysteme grundsaniert werden. Beim Sturm Ela im vergangenen Frühsommer habe sich das Dach des Theaters gehoben, sagte Lohe. Bei mehreren Starkregen habe es „schon mal bis in den Keller“ durchgeregnet. Außerdem soll die Beleuchtungstechnik auf energiesparende LED umgestellt werden. Auch die Fassade muss ausgebessert werden.
Zeitgleich gehen vor dem Schauspielhaus die Bauarbeiten der Stadt am zweiten Kö-Bogen und der U-Bahn weiter. Dadurch ist das Haus seit langem vom Zentrum abgeschnitten. Demnächst soll der Gründgens-Platz für den Bau einer neuen Tiefgarage aufgerissen werden. „Dadurch wird ein Riesenloch vor dem Schauspielhaus entstehen“, sagte Beelitz.
Das Schauspielhaus musste bereits 2011 für rund 13 Millionen Euro saniert werden. Der frühere Intendant Staffan Holm, der 2012 nach nur einem Jahr Amtszeit abgetreten war, hatte seine erste Spielzeit wegen der aufwendigen Renovierung der Bühnentechnik und des großen Saales erst mit mehrwöchiger Verspätung beginnen können.
Die beiden Gesellschafter, Stadt und Land Nordrhein-Westfalen, werden sich nach Angaben Lohes die jetzt anstehenden Sanierungskosten teilen. Diese werden auf rund 14 Millionen Euro geschätzt. Das Düsseldorfer Schauspielhaus gehört mit mehr als 300 Mitarbeitern und einem Etat von rund 24 Millionen Euro zu den größten Sprechtheatern Deutschlands. Es war nach einem mehrmaligen Führungswechsel und einem Milliondefizit in die Krise gerutscht.